Matthias Jackel – die «5-Premium-Speakers-Fragen»

24. Januar 2019 – Melanie Hübner

Als Software-Manager, IT-Manager, Berater und schließlich als European People Development Manager eines US-amerikanischen Beratungsunternehmens sammelte Matthias Jackel in verschiedenen Branchen und Märkten viel eigene Führungs- und Geschäftserfahrung. Trotz des Erfolgs in der Geschäftswelt fühlte er, dass er als Person versagte.

Er scherzt, dass er buchstäblich von einem „Human Being“ zu einem „Human Doing“ wurde. Im Alter von 35 Jahren kehrte Matthias Jackel zur Musik zurück und baute sein eigenes Geschäft mit siebenstelligen Umsatzzahlen auf, im Rahmen dessen er bis 2018 mit über 800.000 Menschen zusammen Musik machte.

Was sind die Kernthemen Ihrer Vorträge?

Matthias Jackel:

Meine Keynotes erzählen die Geschichte der Verbundenheit. Sie versetzen das Publikum in die Situation einer musikalischen Interaktion, in der der Umgang miteinander und das Erreichen unerwarteter Ergebnisse auf natürliche und vollkommene Weise – und ohne nachzudenken – stattfinden. Die Rede hilft dabei, diese Erfahrung einzuordnen. Was bedeutet Verbundenheit und Miteinander für Unternehmen und die darin arbeitenden Menschen? Wie sollte unsere Führung aussehen, um das Miteinander am Arbeitsplatz zu ermöglichen? Wie verbindet sich unser Gehirn und wie verbindet man sich bewusst mit anderen Menschen? Und schließlich, wie verbinden Sie sich mit sich selbst, um die Herausforderungen in dieser VUCA-Welt reibungslos zu meistern. Kurz gesagt, sind dies die Hauptthemen, die angesprochen werden: Verständnis des menschlichen Wunsches nach Bereichen der Zusammengehörigkeit und der persönlichen Entwicklung. Die Auswirkungen dieses Wunsches und die Art und Weise verstehen, wie wir Arbeitsplätze und Gemeinschaften in Zukunft gestalten dürfen. Und zu erkennen, wie Achtsamkeit, kontemplative Kunst und ein vernünftiges Verständnis von „Spiritualität“ wichtig sind, um den Spirit unserer Teams und Unternehmen hoch zu halten.

Welches Publikum bzw. welche Branche erreichen Sie mit Ihrer Rede?

Matthias Jackel:

Da es grundsätzlich um Verbundenheit geht und wie elementar diese unserem menschlichen Miteinander unterliegt, erreicht mein Vortrag Unternehmen jeder Art ebenso, wie Verbände und globale Organisationen unserer Gesellschaft. Ein vollständiges Programm von 45 Minuten musikalischer Interaktion und anschließender Reflexion der Ereignisse macht selbst Hardliner neugierig. Weil das, was in diesem Raum so überaus positiv passiert, die Art wie wir diese Welt führen offenkundig in Frage stellt und Wege zur Veränderung aufzeigt.

Warum sind Sie ein Premium Speaker? Woher nehmen Sie Ihre Erkenntnisse?

Matthias Jackel:

In mir sind zwei Welten vereint. Die Erfahrung eines Ingenieurs und erfolgreichen Managers in verschiedenen Branchen und die eines Musikers vor und nach meiner klassischen Berufs-Karriere. Es geht aber nicht um die Erfahrung eines Musikers in der darstellenden Kunst. Der Kern all meiner Erkenntnisse ist, persönlich fast eine Million Menschen in Trommelveranstaltungen im Miteinander erlebt zu haben. Das wurde die Universität meines Lebens. Es wurde zu einer umfassenden empirischen Studie über das Miteinander, während man weiß, wie der Business-Alltag dem entgegensteht.
Das Publikum reichte von Kindern bis zu Erwachsenen, von Mitarbeitern am Fließband bis zu Verwaltungsmitarbeitern und Führungskräften auf mittlerer und oberster Ebene, von CEOs über Länderführer, von Gefängnisinsassen zu Prominenten und Top-Sportlern und von freudigen Menschen zu denen, die von schweren Katastrophen getroffen wurden. Ich habe mit Menschen aus allen Branchen und Kulturen, Ethnien und Ländern zusammengearbeitet.
Unabhängig auf wen ich tra,f gab es keinen Unterschied zwischen den Gruppen, weil sie alle dasselbe suchten. Diese Menschen wollten miteinander in Kontakt treten. Sie suchten nach Freundlichkeit und Liebe. Das ist was ich anbiete. Von Events und Keynotes bis hin zu Workshops und Schulungen fördere ich einen tiefen Entwicklungsprozess, indem ich ein interaktives Musikkonzept verwende, meine Erfahrungen teile und vorhandene Weltweisheit für ein gesundes Miteinander für das Publikum greifbar und relevant mache.

Was bringt die Zukunft? Spielt die "Zeit" in Ihrem Metier eine Rolle? Wandel oder Stetigkeit?

Matthias Jackel:

Ich werde oft nach meinen Ansichten über die Zukunft unserer Arbeitsplätze gefragt. Für mich ist das ziemlich einfach. Die Zukunft unserer Arbeitsplätze liegt in ihrer Menschlichkeit. Maschinen können nicht menschlich sein. Sonst würden sie nicht Maschinen genannt, oder? Die Digitalisierung wird niemals das Niveau analoger Wesen erreichen oder die analogen Wesen werden dann nicht mehr existieren. Automatisierung ist immer etwas Mechanisches und was mechanisch ist, wird niemandem gefallen.
Arbeitsplätze, die dem Kunden eine menschliche Note schenken, bleiben erhalten. Daher ist es wichtig, die menschliche Entwicklung zu unserer Priorität zu machen. Wir haben uns in den letzten 5.000 bis 10.000 Jahren nicht so sehr verändert. Unsere Gene sind die gleichen wie damals. Alle unsere Entwicklungen, die zählen, waren kultureller und ethischer Art. Ethik wird jedoch oft mit Religion vermischt und daher falsch interpretiert. Und Kultur ist das Erste, was wir zu opfern bereit sind, wenn wir unsere Budgets straffen müssen. Wir brauchen jeden Einzelnen, um miteinander in Verbindung zu treten und diesen Trend zu wandeln. Es ist definitiv die Zeit für Veränderungen, hin zu mehr Miteinander und Menschlichkeit am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft.

Was ist Ihr Lebensmotto? Was möchten Sie Ihren Zuhörern mit auf den Weg geben?

"„In dem Schritt, gemeinsam Musik zu machen liegt unglaubliches Potenzial. Es ist eine erstaunliche Methode, sich und das Leben zu begreifen." (Matthias Jackel) „Verbindung kommt stets vor Verbesserung.“ (Matthias Jackel)"

Matthias Jackel

Musiker und Gründer Drum Cafe Deutschland