Corey Perlman – der Social Media-Experte im Interview mit Premium Speakers
Corey, Deine liebe Frau Jessica und Du habt zwei Kinder. Sind sie genauso begeistert von Social Media wie Du?
(Lacht) Was soll ich sagen? Talia and Milo sind ja beide noch klein, aber mit Sicherheit kennt sich meine Große mit ihren fünf Jahren schon viel zu gut mit dem iPhone aus. Tatsächlich hat sie mich gefragt, wann sie ihren eigenen YouTube Kanal bekommt! Oh ja, ich weiß genau was Du meinst!
Wie hat denn Deine Social Media Geschichte begonnen?
Ich spreche inzwischen seit mehr als zehn Jahren über Social Media. Angefangen habe ich damals mit Autohändlern. Durch sie habe ich begriffen, dass Social Media nichts weiter als ein Hobby ist, wenn es nicht zum Unternehmenserfolg beiträgt. Das allgemeine Interesse an Social Media wuchs damals rasant und es dauerte nicht lange bis immer mehr Leute sagten: Mach doch ein Buch! Damit war eBoot Camp geboren. Das Buch wurde auf Amazon zu einem Bestseller und half mir damals natürlich, meine Karriere als Speaker und Consultant anzukurbeln. Wir erhielten so viele Anfragen von Unternehmen, dass ich die Firma eboot Camp Inc. gegründet habe. Heute betreuen wir über 50 Kunden im digitalen Marketing.
Was macht für Dich die Faszination der neuen Medien aus?
Ich bin überzeugt davon, dass Social Media sehr viel zum Unternehmenserfolg beitragen kann – wenn es richtig eingesetzt wird. Abgesehen von Leads, die ohne Zweifel damit generiert werden können, trägt es zur Glaubwürdigkeit bei. Die Grundfrage sollte lauten: ist jemand beeindruckt von Deinem Internetauftritt? Wenn nein, brauchen Web- und Social Media-Seiten einen Check-Up. Social Media hilft außerdem dabei, in Kontakt zu bleiben. Jemand hat sich vielleicht irgendwann im Januar über LinkedIn gemeldet und ist erst im Oktober so weit, das Projekt anzugehen. Über die Vernetzung auf Facebook, LinkedIn oder anderen Kanälen ist es möglich, über Monate den Kontakt zu halten, ohne sich aus den Augen zu verlieren.
Was sind aus Deiner Sicht die wichtigsten Social Media Trends?
Es gibt inzwischen Millionen von Seiten im Web, auf denen potentielle Kunden unterwegs sein können. Eine der wichtigsten Aufgaben lautet: finde heraus, wo Deine Kunden Online Zeit verbringen und dann konzentrier Dich auf genau diese Seiten. Wenn zum Beispiel die Generation Y nicht die Zielgruppe ist, sollte der Fokus nicht unbedingt auf Instagram gerichtet sein. Ich halte außerdem Video für absolut unumgänglich. Nichts bringt mehr Leben in ein Business als das bewegte Bild. Eine einfache und wirkungsvolle Möglichkeit sehe ich in Testimonial-Videos. Wer könnte besser werben als ein begeisterter Kunde? Meine zwei Lieblingskanäle sind Facebook und LinkedIn. Facebook ist die größte Plattform der Welt und die Leute verbringen viel Zeit darauf. Ich ermutige dazu, sich auch auf Facebook mit wichtigen Kunden zu verbinden. Das stärkt das gute Verhältnis. Allerdings ersetzt das nie den persönlichen Kontakt. LinkedIn ist aus meiner Sicht eine hervorragende Business Plattform. Sie eignet sich sehr gut, um sich mit CEOs und Entscheidern zu verlinken und ich nutze sie, um über Empfehlungen einen einfacheren Einstieg bei potentiellen Neukunden zu bekommen.
Welches sind aus Deiner Sicht die größten Herausforderungen im Social Media?
Zeit. Es ist entscheidend, sich nicht von Social Media überwältigen zu lassen. Dann kommt es zum großen Frust und viele hören auf. Bitte nicht! Noch schlimmer, als gar nicht auf Social Media zu sein ist nur noch, damit anzufangen und irgendwann aufzuhören. Stell Dir vor: jemand besucht Dein Profil und sieht, dass die letzte Meldung sechs Monate alt ist. Was denkt derjenige von Dir und Deinem Unternehmen? Deutschland und Europa orientieren sich stark an den Social Media Entwicklungen in den USA. Wie kannst Du dabei unterstützen, diese Trends möglichst schnell auch in Europa zu implementieren? Fang mit ein paar wenigen an– und ignorier den Rest! Wenn LinkedIn Deine Plattform ist, konzentrier Dich voll auf LinkedIn. Werde der Beste dort, anstatt überall mitzumischen und irgendwo im Mittelmaß zu versinken. Außerdem bleiben wertvolle Inhalte für die relevante Zielgruppe weiterhin entscheidend, ebenso wie Interaktion. Fragen können großartige Impulsgeber für die Weiterentwicklung des Unternehmens sein. Aber: wer Fragen stellt, will Antworten bekommen, antworten ist angesagt.
Welches sind Deine Empfehlungen für Firmen mit kleinem Budget?
Zuerst einmal herausfinden, was intern und was extern erledigt werden kann. Zum Beispiel kann Content extern produziert werden, während die Posts auf dem persönlichen LinkedIn oder Twitter Account immer von einem selbst geschrieben werden sollten. Danke,Corey, für das spannende Gespräch!
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