Ansgar Baums ist ein führender Experte für die Schnittstelle von Geopolitik, Technologie und Wirtschaft.
Als Senior Advisor bei Sinolytics berät er Unternehmen im Bereich des geopolitischen Risikomanagements und ist nicht-residential Senior Fellow am Stimson Center. 2023 wurde er mit dem Helmut Schmidt Fellowship des German Marshall Fund ausgezeichnet. Er war in leitenden Positionen bei HP, Zoom Video Communications und SAP tätig und bringt daher ein tiefes Verständnis für die strategischen Herausforderungen global agierender Unternehmen mit.
Seine akademische Laufbahn, darunter ein Masterabschluss mit Auszeichnung in internationaler Strategie und Wirtschaft von der University of St. Andrews, ergänzt seine praktische Erfahrung perfekt. In Vorträgen und Gesprächen beleuchtet er Themen wie die Rolle von Technologie in der Geopolitik, die Auswirkungen politischer Maßnahmen auf Unternehmen und die Zukunft globaler Technologiewertschöpfungsketten. Ansgar Baums bietet einzigartige Einblicke in eine Welt, in der Technologie, Politik und Wirtschaft zunehmend miteinander verwoben sind.
Ansgar Baums im Interview:
Welche Kernthemen enthalten Ihre Vorträge?
Ich beschäftige mich mit der Frage, wie Technologie und Geopolitik miteinander interagieren. Das tue ich sowohl auf ganz grundsätzlicher Ebene (warum ist Technologie überhaupt ein Thema für die Geopolitik? Und wie verändert Technologie den geopolitischen Kontext?) als auch sehr konkret – nämlich aus Sicht von betroffenen Unternehmen: Wie kann ich geopolitische Risiken antizipieren und in meine unternehmerischen Risikomanagement-Prozesse integrieren? Meine Kernbotschaft: Unternehmen sind dazu da, Risiken einzugehen. Insofern geht es nicht um „De-Risking“, sondern darum, smarte statt dumme Risiken einzugehen.
Welches Publikum bzw. welche Branche erreichen Sie mit Ihrer Rede?
Bei mir geht es um die Schnittstelle zwischen internationaler Politik, Technologie und Wirtschaft. Deswegen spreche ich sowohl mit politischen Akteuren (vor allem in den USA, China und Europa) als auch mit Unternehmen – vor allem jene, die Technologie-Wertschöpfungsketten gestalten. Darüber hinaus beschäftige ich mich auch mit der Frage, wie die öffentliche Beschaffung geopolitisch resilienter werden kann.
Warum sind Sie ein Premium Speaker und woher nehmen Sie Ihre Kenntnisse?
Ich habe 20 Jahre Erfahrung im Bereich Technologie und Politik. Begonnen habe ich meine Karriere beim deutschen Nachrichtendienst, bin dann in die Tech-Branche gewechselt und habe unter anderem für SAP, Hewlett-Packard, HP und Zoom gearbeitet. Hier habe ich vor allem den Pragmatismus unternehmerischen Risikomanagements schätzen gelernt.
Basierend auf diesen Erfahrungen habe ich 2023 ein Stipendium des German Marshall Funds und der Zeit-Stiftung angenommen und das Buch „Tech Cold War. The Geopolitics of Technology“ in Washington geschrieben.
Was bringt die Zukunft? Spielt die «Zeit» in Ihrem Metier eine Rolle? Oder Stetigkeit?
„Geopolitics is back!“ Nach 1990 haben wir gedacht, dass es von nun an nur noch um Globalisierung und Abbau von Handelshemmnissen gehen würde. Tatsächlich erleben wir gerade, wie wir von einer unipolaren in eine multipolare Welt übergehen – inklusive der Volatiltät und Risiken, die eine solche Zeitenwende mit sich bringt. Unglücklicherweise wird diese Phase der Unsicherheit noch mindestens eine Dekade lang anhalten. Insofern: Goldene Zeiten für geopolitisches Risikomanagement.