Felix Finkbeiner kämpft mit Bäumen gegen den fortschreitenden Klimawandel – Plant for the Planet

Felix Finkbeiner ist heute 19 Jahre alt und verfolgt seit zehn Jahren ein großes Ziel: er will zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen eine Billion Bäume auf der ganzen Welt pflanzen. Das sind 1000 Milliarden Bäume.

Vor zehn Jahren begann alles mit einem winzigen Schulprojekt. Er war in der vierten Klasse und sollte ein Referat über den Klimawandel schreiben. Als er herausfand, dass sein Lieblingstier, der Eisbär, aussterben würde, wenn nichts dagegen getan würde, stand für ihn fest, dass er selbst aktiv werden muss. Nur, was kann ein Neunjähriger schon ausrichten gegen den großen Schatten Klimawandel?

Bei der Recherche für sein Referat stieß er auf Wangari Maathai. Die Frau aus Kenia, die später der Friedensnobelpreis erhielt, hatte es geschafft, innerhalb von 30 Jahren 30 Millionen Bäume zu pflanzen. Da dachte er: dann können wir Kinder hier in Deutschland doch bestimmt eine Million Bäume pflanzen!

Eine Million Bäume gegen den Klimawandel

Ohne sich genau darüber im Klaren zu sein, wie viel eigentlich eine Million ist und noch viel weniger, dass es er im Begriff war, ein die ganze Welt umspannendes Projekt loszutreten, legte er los. Zuerst in seiner eigenen Schule in Bayern, er begann, auch in anderen Schulen im Bundesland für seine Idee zu werben und bald pflanzten Kinder an Schulen in ganz Deutschland Bäume. Mittlerweile gibt es Plant for the Planet auf der ganzen Welt.

Die ersten internationalen Kontakte kamen zustande, als, ein Jahr nachdem sie begonnen hatten, eine Einladung der United Nations ins Haus flatterte: Felix sollte an dem Umweltprogramm UNEP teilnehmen, einer internationalen Kinder- und Jugendkonferenz, auf der sich Kinder und Jugendliche treffen und die in ihren Ländern initierten Umweltthemen vorstellen. So dehnte sich Plant for the Planet langsam aber sich über den Globus aus.

Die „One Trillion Tree Campaign 2018“

Mit Al Gore hat er gerade Pläne für 2018 geschmiedet: die „One Trillion Tree Campaign“ soll dafür sorgen, dass weitere 1000 Milliarden Bäume auf der Welt gepflanzt werden. Die hätten neben den bestehenden 3000 Milliarden nämlich noch Platz. Diese Bäume könnten bis zur Hälfte des menschgemachten Co2-Ausstoßes aufnehmen. Damit würde die Klimakrise zwar nicht gelöst, doch es wäre ein sehr wichtiger Schritt. Felix Finkbeiner spricht von einem Zeitjoker: zwar könnten Bäume allein die Klimakrise nicht aufhalten, doch sie können sie verlangsamen.

Heute gibt es 1.000 Plant for the Planet-Akademien in 60 Ländern. Bisher sind 60.000 Kinder zwischen 10 und 14 Jahren zu Botschaftern ausgebildet worden, eine Million sollen es werden. Sie lernen, was Klimakrise und Gerechtigkeitskrise sind und wieso es so wichtig ist, Bäume zu pflanzen. Vor allem verlieren sie die Scheu davor, Vorträge überall auf der Welt zu halten.

Felix wohnt derzeit in London, wegen seines Studium. In Deutschland ist er nicht mehr so oft, schon gar nicht, um Bäume zu pflanzen, denn das ist hier vergleichsweise teuer und vor allem wachsen sie zu langsam. Es macht mehr Sinn, in den Ländern zu pflanzen, in denen Bäume schneller wachsen und in denen es günstiger ist, einen Baum zu pflanzen. Mit großen Projekten konzentrieren sie sich deshalb auf Südostasien, Teile Afrikas und Lateinamerika.

Auch im Kleinen anzufangen, lohnt sich!

In einem Interview sagte er einmal: „Bisher habe ich einfach Glück gehabt. Wenn mich zu Beginn meine Lehrerin nicht unterstützt hätte, dann hätte das Projekt gar nicht angefangen oder wir hätten nicht die richtigen Leute gefunden.“ Seine klare Botschaft: auch im Kleinen anfangen lohnt sich. Was daraus werden kann, hat er selbst erlebt. Auch, wenn ihn das bis heute verwundert.

Felix Finkbeiner ist mit seinen gerade einmal 19 Jahren bereits eine beeindruckende Persönlichkeit. Einer, der auf dem Boden geblieben ist, trotz seines unglaublichen Erfolgsprojekts. Lassen Sie sich von ihm und seiner Vision einer besseren Welt inspirieren: felix.finkbeiner@premium-speakers.com