Jimmy Wales – Enzyklopädie? Ist das sowas wie Wikipedia?

21. Juli 2015 – Katharina Schlangenotto

Fragt man heute junge Leute auf der Straße danach, was die Enzyklopädie sei, kommt die Gegenfrage: „Ist das sowas wie Wikipedia?“ Vorbei die Zeiten, in denen wir schwere Wälzer hervorkramten, um uns die Bedeutung von Wörtern zu erschließen. Heute ist das alles nur einen Klick weit entfernt. Zu so gut wie jeder Suche spuckt Wikipedia etwas aus, und das auch noch in zahlreichen Sprachen.

Jimmy Wales‘ Credo: Wissen umsonst und für jeden

Jimmy Wales hatte die Idee zu Wikipedia im Jahr 2000. Da war er 34 Jahre alt und hatte zuvor als Händler an der Börse in Chicago gutes Geld verdient. Wer denkt, er habe Wikipedia des Geldes wegen gegründet, täuscht sich. Er gehört nicht zu denen, die ihr Leben als dahin entspannender Multimillionär verbringen wollen. Man erzählt, dass er bereits als Vierjähriger lesen konnte und die Enzyklopädie zu seinen Lieblingsbüchern gehörte. Ihm geht es um Wissen, weniger um Reichtum. Mit Absicht hat er damals darauf verzichtet, Geld zu nehmen von denen, die Wikipedia aktiv durch Content bereichern und Informationen daraus beziehen. Er will, dass jeder zu jeder Zeit an Wissen gelangt. Das ist seine Vision und die funktioniert bisher erstaunlich gut. Seinen Lebensunterhalt verdient er heute damit, durch die Welt zu reisen und über seine Erfahrungen und Visionen zu sprechen. Ein Traumjob, sagt er selbst.

WarayWaray – Content in allen Sprachen der Welt

Die Deutschen stehen übrigens an dritter Stelle was die Menge an Inhalten in deutscher Sprache angeht. Lustigerweise gefolgt von einer Sprache namens „Waray Waray“, die in Indonesien gesprochen wird. Auf Platz zwei, nach Englisch, folgen die Schweden. Jimmy Wales glaubt, dass der Eifer der nordischen Länder möglicherweise mit der langen Phase der Dunkelheit zu tun haben könnte. Da sitzt man vielleicht gerne mal am PC und befüllt Wikipedia.

Botschafter für Offenheit und Transparenz

Er hofft, dass die Entscheidung, Wikipedia kostenlos zu lassen, motivierenden Einfluss hat auf diejenigen, die in ihrer Freizeit Artikel schreiben. Vielleicht hätten sie dabei das Gefühl, ein klein wenig dazu beizutragen, dass die Welt besser wird. Wird sie das? Aus Sicht von Jimmy Wales schon. In einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ sagte er: „Wissen sorgt dafür, dass die Menschen ihre Politiker messen können an dem, was sie tun. Und wenn sie sich von ihnen betrogen oder verraten fühlen, können sie sich organisieren und, wie beim „arabischen Frühling“, einen Umsturz herbeiführen. Das Problem ist, dass das Wissen, wie man neue Institutionen aufbaut, noch fehlt. Doch warum sollten die Mittel, die halfen das System zu stürzen, nicht auch dabei helfen, etwas Neues aufzubauen? Aber das geht natürlich nicht über Nacht.“

Kasachstan und Wikipedia

Im Moment bemüht er sich darum, auch Kasachstan von seinem Projekt der freien Information zu überzeugen. Er ist ein Idealist, selbst bezeichnet er sich als Atheist und jemand, der dem Objektivismus verschrieben ist. Seine Biographie ist, natürlich, am, allerbesten auf Wikipedia nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Jimmy_Wales

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Jimmy Wales

Gründer Wikipedia & Internet-Entrepreneur