Ski-Ass Silvan Zurbriggen über Motivation, Sport, Teambuilding – und das Züchten von Eringer Kühen

30. August 2016 – Katharina Schlangenotto

Alles eine Frage der Einstellung

2015 musste er wegen anhaltender Rückenprobleme zurücktreten. Einen Grund, deshalb den Kopf in den Sand zu stecken, sah er nicht. „Ich habe in den elf Jahren meiner Profi-Karriere einige Erfolge gefeiert, auf die ich sehr stolz bin“, bilanzierte er in einem Interview mit der Schweizer Zeitung „Blick“. Kurzerhand schlug er eine gänzlich neue Richtung ein und begann ein Praktikum in einer Bank. Hatte er keine Angst vor dem Neustart? „Ach,“ lacht der großgewachsene 34-Jährige, der heute ein gefragter Redner ist. „Das ist alles eine Frage der Einstellung.“ Die Zukunft macht ihm keine Angst. Er erzählt, dass er in der Schule glücklicherweise einen wunderbaren Trainer und Mentor hatte. Er gab ihm mit auf den Weg, die Augen offen zu halten, laufend den eigenen Horizont zu erweitern und immer daran zu denken, dass man in anderen Dingen auch noch gut ist. Auch wenn eine Sache, wie bei ihm das Skifahren, das Ein und Alles ist.

Von Erfolgen und Kritikern

Er war nie der, der immer ganz oben auf dem Treppchen stand. Trotzdem oder gerade deshalb hat er gelernt, sich über jeden Erfolg zu freuen. Er erzählt, dass er vor einer Abfahrt einmal gefragt wurde, ob er nicht Angst habe, als Vize-Weltmeister in die Ski-Geschichte einzugehen. Seine Antwort darauf: „Ich finde, es gibt Schlimmeres, als als Vize-Weltmeister in Erinnerung zu bleiben.“ Der Erfolg hinge von so vielen Kleinigkeiten ab – beim Skifahren zum Beispiel vom Material oder von der Sonnenbestrahlung der Piste. Diese Lektion hat er, der mit drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern stand, von Kindesbeinen an gelernt. „Genau deshalb muss man jeden einzelnen Erfolg genießen – und darf auch stolz auf ihn sein“, sagt er und erntet Beifall.

Von der Piste ins wahre Leben: von Erfolg und Motivation

Seine Karriere ist von Höhen und Tiefen begleitet worden. Heute wirkt der Ex-Profisportler geerdet und naturverbunden, wie er dort oben auf der Bühne steht und von seiner Zeit im Profisport und als Teil der Nationalmannschaft berichtet. Vielleicht liegt seine innere Ruhe daran, dass er in den Walliser Bergen groß geworden ist. Das, was er damals über Motivation, den Sport und Teambuilding gelernt hat, gibt er heute als gefragter Referent weiter. Trotz aller Disziplin, die es für alles, was jemand erreichen möchte braucht, das gelte besonders für den Profisport, sei es unglaublich wichtig, immer wieder bewusst Pausen einzulegen. „Auf einer Alp, in einer Hütte ohne Strom – das ist Luxus pur.“

„Es sind doch die einfachen Dinge, die faszinieren und Kraft geben“, sagt er und empfiehlt: „Gehen Sie mal wieder raus in die Natur! Das gibt soviel neue Energie und sorgt für einen klaren Kopf.“ Der beste Ort, um zu entspannen und die Batterien wieder aufzuladen bleibe für ihn eine Almhütte in den Schweizer Bergen – ohne Strom, versteht sich. Und was hat es nun mit den Eringer Kühen auf sich? Gefragt nach seinen Hobbies, nennt er neben dem Sport auch das Züchten von Eringer Kühen, einer alten Haustierrasse aus seiner Heimat, dem Wallis. Motivation und Erfolg ohne Ruhe funktioniert nicht, sagt er. Wie jemand die findet, ist offenbar eine sehr individuelle Angelegenheit.

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Silvan Zurbriggen

Profi-Skirennfahrer, Olympia- & Weltmeisterschafts-Medaillengewinner