SILVAN ZURBRIGGEN: STÜRZEN – AUFSTEHEN – SIEGEN.
Im Alter von drei Jahren stand Zurbriggen, der mit Pirmin und Heidi Zurbriggen entfernt verwandt ist, erstmals auf Skiern; seine ersten Rennen bestritt er mit neun Jahren. Als 15-Jähriger fand er Aufnahme am Skigymnasium im österreichischen Stams. 1998 kehrte er nach der Aufnahme in den C-Kader von Swiss-Ski wieder in die Schweiz zurück, um in Engelberg weiter zu studieren. Dort schloss er 2001 seine Wirtschaftsmatura ab.
Die ersten FIS-Rennen bestritt Zurbriggen im November 1997, der erste Sieg auf dieser Stufe liess weitere zwei Jahre auf sich warten. Im Europacup kam er ab Dezember 2000 zum Einsatz. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2001 in Verbier wurde er Zweiter in der Abfahrt. Im darauf folgenden Jahr gewann er drei Europacuprennen. Sein Debüt im Weltcup gab er am 21. Januar 2002 im Slalom von Kitzbühel, wo er sich aber nicht für den zweiten Durchgang qualifizieren konnte. Weltcuppunkte holte Zurbriggen zum ersten Mal am 24. November 2002, als 13. des Slaloms von Park City.
WM-Silber: Mit 21 Jahren gelang Silvan Zurbriggen der Exploit in St. Moritz
Mit weiteren guten Leistungen gelang ihm die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz. Dort gewann er eher unerwartet die Silbermedaille im Slalom, hinter dem Kroaten Ivica Kostelić. Aus dem Nichts ist er da – der junge talentierte Slalomfahrer. Mit ihm hat niemand gerechnet. Der Walliser fährt aufs Podest und wird Vize-Weltmeister! Die erst 3. Schweizer Slalom Medaille seit 1950. Ein wahres Märchen für die Schweizer Skigeschichte.
In der Saison 2003/04 konnte er sich an der Weltspitze etablieren, mit je einem fünften Platz im Slalom und in der Kombination von Kitzbühel als beste Ergebnisse. Am 13. Dezember 2004 erzielte er als Zweiter des Slaloms von Sestriere seine erste Podestplatzierung in einem Weltcuprennen. Als Fünfter der Abfahrt von Bormio zwei Wochen später zeigte er auch sein Talent als Allrounder.
Bei einem Trainingssturz im August 2005 zog sich Zurbriggen Rippenbrüche und eine Gehirnerschütterung zu. Aufgrund der verkürzten Vorbereitungszeit konnte er sich in der darauf folgenden Saison 2005/06 nicht verbessern; ein sechster Platz blieb sein bestes Ergebnis. Besser verlief die Saison 2006/07 mit acht Platzierungen unter den besten zehn, darunter zwei Podestplätzen in den Super-Kombinationen von Wengen und Kvitfjell. In der Abfahrt von Gröden am 15. Dezember 2007 stürzte Zurbriggen schwer und zog sich dabei einen Kreuzbandriss zu. Aus diesem Grund konnte für den Rest der Saison keine Rennen mehr bestreiten.
In der Saison 2008/09 gab Zurbriggen ein erfolgreiches Comeback (bei seinem ersten Auftreten am 16. November beim Slalom von Levi belegte er Rang 4) und er etablierte sich insbesondere in den Kombinationen an der Weltspitze. Nachdem er Wengen Dritter geworden war, entschied er am 25. Januar 2009 die klassische Hahnenkamm-Kombination von Kitzbühel für sich und feierte somit seinen ersten Weltcupsieg. In der Kombinations-Weltcupwertung musste er sich knapp Carlo Janka geschlagen geben. Zurbriggen zeigte in der Saison 2009/10 vor allem im Slalom konstant gute Leistungen; mit zwei zweiten Plätzen war er schliesslich Dritter der Disziplinenwertung.
Olympia Bronze in Vancouver – Ein absoluter Traum geht in Erfüllung!
Eine Medaille an einer Olympiade zu gewinnen, gehört zum Allergrössten für einen Sportler. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 gewinnt Silvan Zurbriggen in Vancouver die Bronze Medaille in der Super-Kombination.
Im Winter 2010/11 fiel Zurbriggen vor allem mit guten Ergebnissen in Abfahrt und Super-G auf. So gewann er am 18. Dezember 2010 die Abfahrt von Gröden (wo er sich drei Jahre zuvor schwer verletzt hatte). Am Ende des Jahres führte er zwischenzeitlich die Weltcup-Gesamtwertung an, bis er im Januar von Ivica Kostelić deutlich überholt wurde. Schließlich wurde Zurbriggen Sechster im Gesamtweltcup und Vierter im Abfahrtsweltcup. Bei der Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch-Partenkirchen blieb er ohne Medaillengewinn. In der Weltcupsaison 2011/12 bestritt Zurbriggen keine Slaloms mehr. Die Spezialisierung auf die schnellen Disziplinen erbrachte aber nicht die gewünschten Erfolge, mit Ausnahme eines dritten Platz in der Kombination von Kitzbühel. Auch in den beiden folgenden Wintern stagnierten seine Leistungen, weshalb er vermehrt im Europacup zum Einsatz kam. Er konnte sich nicht für die Olympischen Spiele 2014 qualifizieren, entschied aber im Winter 2013/14 mit drei Siegen die Europacup-Abfahrtswertung für sich.
Ende der Saison 2014/15 trat er zurück.