Yanis Varoufakis ist griechischer Wirtschaftswissenschaftler. Bei der Parlamentswahl 2015 wurde er für SYRIZA ins griechische Parlament gewählt und war vom 27. Januar bis zum 6. Juli 2015 Finanzminister im Kabinett Alexis Tsipras.
Yanis Varoufakis Themenauswahl
- Die Zukunft der Europäischen Währungsunion
- Die europäische Krise und ihr globaler Kontext
- Die Anatomie des Wirtschaftsliberalismus
- Digitalisierung der Finanz- und Geldmärkte
- LET’s FACE IT – A call to Action on Globalization 4.0
- Eine unbequeme Wahrheit: Die Zukunft von Europa, USA und China
Nach dem Abitur an einer Privatschule in Athen studierte Yanis Varoufakis (Jahrgang 1961) Wirtschaftsmathematik an der Universität Essex und mathematische Statistik an der Universität Birmingham. Ab 1983 lehrte er zwei Jahre lang in Essex und wurde dort 1987 in Ökonomie promoviert. Von 1986 bis 1988 war er Fellow und Lehrkraft an der Universität Cambridge und dozierte außerdem an den Universitäten von East Anglia, Glasgow und Sydney, bevor er im September 2000 als Professor für Ökonomie an die Nationale und Kapodistrias-Universität Athen berufen wurde. Ab März 2012 wirkte er zunächst ein Jahr lang als Ökonom und Analyst und anschließend als Berater des Softwareentwicklers Valve Corporation. Ab 2013 widmete er sich wieder der Lehre und ging als Gastprofessor an die Lyndon B. Johnson School of Public Affairs der Universität Texas nach Austin.
Time for Change – Wie ich meiner Tochter die Wirtschaft erkläre.
Von 2007 an befasste sich Varoufakis neben seinen Tätigkeiten an der Universität Athen primär mit der globalen Finanzkrise, die zum Auslöser der griechischen Staatsschuldenkrise wurde. Auch von den USA aus verfolgte Varoufakis das politische Geschehen in Griechenland und berichtete darüber in Beiträgen, unter anderem für die New York Times und Boston Review. International bekannt wurde er durch sein in sechs Sprachen übersetztes Buch The Global Minotaur (deutsch: Der globale Minotaurus) über die Entstehung der Finanzkrise. Als Experte gab Varoufakis immer häufiger Interviews zur Weltwirtschafts- und Eurokrise im nationalen wie internationalen Fernsehen (z. B. auf den Sendern BBC, CNN, Sky News, RT und Bloomberg TV) und in der Presse und wurde damit zu einer öffentlichen Person.
2015 kandidierte er für die Parlamentswahl im Wahlbezirk Athen B und wurde mit 135.638 Stimmen als Abgeordneter mit den meisten Stimmen bei dieser Wahl ins griechische Parlament gewählt. Am 27. Januar 2015 berief der tags zuvor zum Ministerpräsidenten vereidigte Alexis Tsipras Varoufakis zum Finanzminister seines Kabinetts, unter anderem zuständig für die Verhandlungen mit den Partnern der Eurozone.
„Minister no more“ – Am 6. Juli 2015 trat Yanis Varoufakis nach dem Referendum in Griechenland zurück.
Zu Beginn des Jahres 2016 rief Varoufakis mit „Democracy in Europe 2025 – DiEM 25″ eine europäische Demokratiebewegung ins Leben. Als Vorsitzender von MeRA25, der neuen fortschrittlichen Partei von DiEM25 in Griechenland, sitzt er seit Juli 2019 wieder im griechischen Parlament.
Nach einer Auszeit von rund zwei Jahren nahm er im Frühjahr 2017 seine Lehrtätigkeit an der Universität Athen wieder auf. Seit Juli 2017 ist er außerdem Ehrendoktor der Universität von Sussex.
Varoufakis unangepasste Art sorgt für viel Gesprächsstoff. Seine profunden ökonomischen Kenntnisse formuliert er deutlich und manchmal auch unbequem, was ihm in der medialen Berichterstattung nicht immer nur Lob eingebracht hat.