Nick Jankel: Wie man KI nutzt, um beruflichen Erfolg zu beschleunigen und nicht von ihr überholt zu werden
Gastbeitrag von Futurist und AI Speaker Nick Jankel:
In den vergangenen drei Jahrzehnten habe ich an der Schnittstelle von Technologie, Innovation und Führung gearbeitet und Organisationen – von Fortune-500-Unternehmen über ambitionierte Startups bis hin zu schnell wachsenden Scale-ups – dabei unterstützt, Disruption zu meistern und für sich zu nutzen.
Als Keynote-Speaker für Leadership, Innovationsstratege und KI-Zukunftsexperte habe ich Führungsteams durch jede große technologische Welle begleitet: vom Dotcom-Boom über Web 2.0 bis zum aktuellen Aufstieg der künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens.
KI ist dabei die mächtigste und unberechenbarste Welle bislang. Mit ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit zur Analyse, Mustererkennung und Automatisierung kann sie die Leistung, Produktivität und Profitabilität nahezu jeder Branche dramatisch steigern. Gleichzeitig legt sie Führungsblindstellen offen und macht einst wertvolle Fähigkeiten obsolet.
Seit 1997 habe ich miterlebt, wie neue Technologien stets Wachstum und Effizienz versprachen – und wie unzählige Führungskräfte und Unternehmen daran scheiterten, dieses Potenzial in reale Ergebnisse zu übersetzen, selbst in Technologieunternehmen wie Nokia oder RIM.
Meine Karriere hat sich darauf konzentriert, genau diese Lücke zu schließen: Führungskräften zu helfen, neue Technologien nicht als glänzende Ablenkungen im Buzzword-Zeitalter zu betrachten, sondern sie als Katalysatoren für sinnvolles Wachstum, kundenzentrierte Kreativität, Führungstransformation und echte Kulturveränderung zu nutzen.
Nach Jahrzehnten der Arbeit mit maschineller Intelligenz und menschlicher Leistungsfähigkeit zeigt sich klar: Erfolgreiche Führungskräfte sind jene, die lernen, mit KI zusammenzuarbeiten – sie zu leiten, herauszufordern und zu nutzen, um die eigene Kreativität, Einsicht und strategische Wirkung zu verstärken.
Wer KI dagegen ignoriert, überschätzt oder ihr blind vertraut, riskiert, nicht nur von Wettbewerbern überholt zu werden – sondern von der Technologie selbst.

Wo KI brilliert – und Menschen scheitern
Um KI sinnvoll einzusetzen, muss man ihre Genialität und ihre Grenzen verstehen – und wie diese im Vergleich zu menschlichen Fähigkeiten stehen, selbst denen sehr leistungsstarker Führungskräfte.
KI ist inzwischen unbestreitbar überlegen in der Analyse. Moderne große Sprachmodelle verarbeiten riesige Informationsmengen, verknüpfen disparate Datensätze, erkennen feinste Muster und machen in Sekunden fundierte Vorschläge. Menschen benötigen dafür Tage.
Im Gesundheitswesen etwa erhöhen KI-Assistenten die Genauigkeit und Konsistenz von Diagnosen und entlasten Kliniker, sodass diese sich auf höherwertige Aufgaben konzentrieren können. Ohne Ermüdung, frei von vielen menschlichen Verzerrungen und ohne emotionale Bedürfnisse kann KI repetitive und analytische Tätigkeiten rund um die Uhr erledigen.
Mit sinkender Halluzinationsrate und steigender Geschwindigkeit wird der analytische Bereich zunehmend von Maschinen dominiert. Wenn Ihr Wert als Führungskraft bislang darin lag, „der klügste Kopf im Raum“ zu sein, technische Probleme zu lösen oder die perfekte Tabelle zu bauen, tickt die Uhr.
Wo Führungskräfte von KI überholt werden
Die unbequeme Wahrheit lautet: Maschinen übertreffen viele Führungskräfte in genau den Fähigkeiten, die früher als Garant für Erfolg galten – Analyse, Optimierung und Problemlösung. Wer sich allein auf Intellekt oder technische Exzellenz stützte, wird von KI bald überflügelt.
Um relevant zu bleiben, müssen Führungskräfte von Analyse hin zu Synthese wechseln, von „smart“ zu „weise“. Unser Wert liegt heute in dem, was KI nicht replizieren kann: Kreativität, Kontextverständnis, Empathie und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu deuten. Diese Eigenschaften inspirieren Teams, schaffen Alignment und ermöglichen echte Innovation.
Doch selbst diese zutiefst menschlichen Qualitäten werden inzwischen durch KI erstaunlich gut simuliert. Studien zeigen, dass Menschen Chatbot-Antworten oft als einfühlsamer bewerten als die von Ärzt:innen. Große Sprachmodelle generieren Forschungsansätze, die Experten teilweise als innovativer einschätzen als menschliche Ideen.

Wie Führungskräfte der Herausforderung gewachsen bleiben
Die Anforderungen an moderne Führung sind drastisch gestiegen. Performative Empathie, psychologische Sicherheit oder Innovationsrhetorik reichen nicht mehr – Führungskräfte müssen Empathie wirklich leben, Neugier vorleben und Innovation durch Unsicherheit und Widerstand hindurch führen.
Zugleich bleibt KI weiterhin brüchig. Ihre Brillanz ist nicht gleichbedeutend mit Unfehlbarkeit. Sie halluziniert, erfindet Inhalte oder täuscht – selbstbewusst falsch vom gefährlichen Fehldiagnosen bis zu unsinnigen juristischen Ausführungen.
Selbst leistungsfähige Systeme scheitern an grundlegender mathematischer Logik, diagnostizieren komplexe Probleme falsch oder erzeugen zunehmend „Slop“ – Inhalte, die beeindruckend aussehen, aber Tiefe, Kohärenz oder Wahrheit vermissen lassen.
Ohne menschliche Aufsicht kann KI Verzerrungen verstärken, Mittelmaß automatisieren und Vertrauen untergraben. Glatt wirkende Antworten kaschieren Unsicherheit und gefährden psychologische Sicherheit. „Workslop“ – Arbeit, die solide wirkt, aber wertlos ist – verschwendet Zeit und schwächt Kultur sowie Glaubwürdigkeit.
Genau hier wird KI-bereite Führung entscheidend.
Führungskräfte müssen KI leiten, herausfordern und begrenzen, damit sie Strategie, Teams und Stakeholder stärkt – statt sie zu beschädigen. Ziel ist nicht blinde Implementierung, sondern disziplinierte Zusammenarbeit: KI nutzt Geschwindigkeit und Reichweite, der Mensch steuert Urteilsvermögen, Bedeutung und Weisheit bei.
Die Zukunft gehört jenen, die maschinelle Präzision mit menschlicher Weisheit verbinden – eine Synthese, die ich Leadership-AI nenne.
Wie Führungskräfte KI nutzen können, um echten Impact zu erzielen
Die Leadership-AI-Synthese ist ein pragmatischer „Mittelweg“, der das Beste aus menschlichen und maschinellen Stärken kombiniert.
KI entfaltet ihre größte Wirkung, wenn sie von Menschen geführt und begrenzt wird; menschliche Führung wirkt am stärksten, wenn sie durch KI unterstützt und erweitert wird.
Hier die komplementären Stärken, die ich in meinen KI-Keynotes hervorhebe:
| Menschliche Führungsfähigkeiten | Künstliche Intelligenz Fähigkeiten |
| Setzen ethische Leitplanken und schaffen Ausrichtung im Sinne von Zweck, Werten und Wohlbefinden. | Liefert Analyse ohne Müdigkeit oder Bias: präzise, konsistent, in Echtzeit. |
| Denken kritisch, kreativ und konzeptionell und entwickeln neue Lösungsansätze. | Nutzt deduktives und rationales Denken, um technische Probleme mit großen Wissensbeständen zu lösen. |
| Verstehen komplexe Zusammenhänge im Kontext und schaffen gemeinsame Bedeutungsräume. | Verknüpft komplexe Datensätze und entdeckt Muster, die Menschen übersehen würden. |
| Fördern kollektive Intelligenz, setzen gemeinsame Ziele und wirken durch Präsenz und Beziehungsgestaltung. | Verfolgt Ziele agentenhaft und automatisiert Aufgaben, skaliert operative Exzellenz. |
| Entwickeln intuitive Einsichten, Zukunftsbilder und originelle Co-Kreationen. | Liefert datengetriebene Vorhersagen, Ideen und Belastungstests, die Experimente beschleunigen. |
| Treffen wertbasierte, langfristige strategische Entscheidungen. | Unterstützt Prognosen, Risikodetektion und Optimierung für Effizienz und Anpassungsfähigkeit. |
| Verkörpern Fürsorge, Empathie und Hoffnung und inspirieren damit Teams und Gemeinschaften. | Spendet Anerkennung und Unterstützung in großem Maßstab und verstärkt Motivation durch Feedbackschleifen. |
Vom Arbeitsteilung-Modell zur Exzellenz-Partnerschaft
Diese Synthese verändert die Arbeitslogik:
- KI bewältigt das Komplizierte; Führungskräfte meistern das Komplexe.
- KI liefert Informationen; Führungskräfte schaffen Bedeutung.
- KI zeigt, was ist; Führungskräfte entscheiden, was sein soll.
- Maschinen verarbeiten; Menschen deuten.
- Systeme skalieren Information; Führungskräfte skalieren Inspiration.
Wer diese Partnerschaft beherrscht, wird durch Technologie nicht verdrängt, sondern vertieft.
Erfolgreiche Führungskräfte und Organisationen werden nicht gewinnen, indem sie ihre Konkurrenz überanalysieren – sondern indem sie sie übertreffen in Kreativität, Narrativkraft und visionärer Klarheit.
Die Aufgabe besteht nun darin, unser Bewusstsein und unsere Fähigkeiten so schnell weiterzuentwickeln wie die KI selbst – damit menschliche Führung und gelebte Weisheit immer einen Schritt voraus sind.
Dann können wir KI nutzen, um exponentielle Innovationen zu ermöglichen und tiefgreifende digitale Transformationen voranzutreiben.
Buchen Sie AI Speaker Nick Jankel für einen Vortrag: nick.jankel@premium-speakers.com oder 1 (704) 804 1054
