Wirtschaftsprofessor Dr. Lars P. Feld und die Corona-Krise: Was sagt ein Wirtschaftsweiser über die Zukunft?

08. Mai 2020 – Oliver Stoldt

Seit Corona bekommt Wirtschaftsprofessor und Wirtschaftsweisen Dr. Lars P. Feld ständig Anfragen zu, naja, Corona eben. Das Virus beherrscht die Welt und einen eklatant wichtigen Teil von ihr: die Wirtschaft.

Der heute 48-jährige Lars P. Feld stammt gebürtig aus dem saarländischen Saarbrücken. Heute lebt und wirkt er an der Universität Freiburg im Breisgau, bereits seit zehn Jahren leitet er das Institut. Lars P. Feld ist Ordo-Liberaler und setzt sich somit für einen starken und doch schlanken Staat ein.

Im Augenblick richten sich viele Augen auf ihn. Als Wirtschaftsweiser wird er über die Zukunft des Landes Deutschland und der Welt befragt. Vorher ging es um die Prä-Corona-Themen wie Mindestlohn, Flüchtlingskrise, eben alles, was die Wirtschaft in die eine oder andere Richtung bewegt.

Wirtschaftsweiser Lars P. Feld und der Weg aus der Corona-Krise

Im Moment geht es um Corona. Gerade erst sorgten die Anleihekäufe der Notenbank EZB für einen Aufschrei. Es wird nun gerichtlich entschieden, ob die Käufe überhaupt legal waren. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte er dazu nüchtern, dass „es in der Geschichte der Geldpolitik völlig normal sei, dass eine Notenbank wie die EZB Staatsanleihen kaufe.“ Es gehe bei der Beurteilung dieser Politik um die Frage der Verhältnismäßigkeit. Lars Feld fügt hinzu, dass „es aber trotzdem sehr schwer zu entscheiden ist, weil die Grenze zwischen Geldpolitik und Wirtschaftspolitik, um die es hier regelmäßig geht, sich weder juristisch noch ökonomisch einfach bestimmen lässt.“

Prof. Dr. Lars P. Feld kommt so herrlich unaufgeregt daher. Über die Schuldenfrage, die sich durch Corona mehr denn je stellt und mehr denn je diskutiert wird, sagt er: „Dass wir zunächst einmal auf Grund der Einnahmeneinbrüche in diesem Jahr deutlich mehr Schulden machen müssen, dass ist alternativlos.“ Die prognostizierte Zahl des Bundesministeriums von aktuell 6,3 Prozent Minus hält er für realistisch. Klassische Konjunkturprogramme lassen sich mit Einschränkungen wie durch Corona entstanden nicht umsetzen. Man braucht aus seiner Sicht kreativere Ansätze.

Auf die Frage in einem Interview mit dem Business Insider, wie seiner Meinung nach ein Konjunkturprogramm aussehen könnte, antwortet Lars P. Feld mit Bedacht: „Zunächst ist es wichtig festzustellen, dass klassische konjunkturpolitische Instrumente in der aktuellen Situation kaum wirken werden. (…) Es geht also bei konjunkturpolitischen Instrumenten vor allem um die Zeit nach der Aufhebung des Lockdown. Dann muss man genau schauen, welches Instrument überhaupt wirkt. Infrastrukturprogramme wirken kaum, wenn die Bauwirtschaft bis dahin relativ stark ausgelastet weiterarbeiten kann. Auf der Ausgabenseite geht es eher um klimapolitische Vorhaben. Auf der Einnahmeseite dürften eher permanente Maßnahmen, wie die Abschaffung des Solidaritätszuschlags für alle etwas bringen.“

Auf manche Fragen hat jedoch auch ein Wirtschaftsweise wie Lars P. Feld keine Antworten: Mit wie vielen Kurzarbeitern und Arbeitslosen man bis Jahresende rechnen müsse? „Das lässt sich zurzeit noch nicht seriös abschätzen.“

Prof. Dr. Lars P. Feld als Redner buchen.

Gerade in der jetzigen Zeit ist ein Top-Speaker aus der Wirtschaft mit seinem Kaliber ein gewinnbringender Gast. Die Vortragsthemen von Prof. Dr. Lars P. Feld sind neben der Corona Krise und ihren Auswirkungen auf die globale Wirtschaft zum Beispiel Wege aus der Europäischen Schuldenkrise, Internationale Auswirkungen der Schuldenkrise oder Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit und welche Folgen beides für die Wirtschaft hat.

Prof. Dr. Dr. h. c. Lars P. Feld

ehem. Vorsitzender der Wirtschaftsweisen in Deutschland