Melati & Isabel Wijsen aus Bali kämpfen gegen Plastiktüten – zwei Teenager mit großer Vision

19. Dezember 2017 – Katharina Schlangenotto

‚Kunst‘-Stoff revolutionierte vormals die Industrie. Es war das neue technische Material, das die Gesellschaft in den 1950er- und 1960er-Jahren mit einem Hochgefühl erfüllte: unkaputtbar, niemals verrottend oder verrostend, so leicht und bunt und schön.

Aus dem Märchen ist langsam aber sicher zu einem Horrorfilm mutiert. Die schöne neue Plastikwelt hat unsere reale Welt fest in der Hand. Kaum ein Ort mehr, an dem nicht irgendwelche Plastikreste zu finden wären. Meistens sogar gut zu erkennen, denn schön bunt ist es noch immer.

Sie erinnern sich vielleicht an das Bild aus der „schönen“ Karibik, aufgenommen von einem Schiff, auf dem das karibisch-blaue Meer von einem gigantischen, never-ending aber immerhin bunten Plastikmüllteppich verborgen bleibt.

Bali soll wieder plastikfrei werden

Auch auf Bali ist das Plastik angekommen. Doch das wollen die Teenagerschwestern Melati und Isabel Wijsen nicht hinnehmen. Mit ihrer Initiative „Bye Bye Plastic Bags“ wollen sie inzwischen nicht mehr nur ihre Insel, sondern die Weltmeere und im Prinzip die ganz Welt revolutionieren.

Sie erzählen, dass die Menschen auf Bali daran gewöhnt sind, Müll im Feuer zu verbrennen. So sammeln sie auch Plastik(müll) zusammen und stecken ihn an – ohne sich über die gesundheitlichen Konsequenzen ihres Tuns bewusst zu sein.

Wer schon einmal auf Bali war, erinnert sich vielleicht an die Opfergaben, die die Balinesen in Form von Reis und Blüten Tag für Tag für die Götter niederlegen. Der Reis wird dabei in einem kleinen Schälchen aus Bananenschalen gereicht. Melati und Isabel Wijsen erzählen, dass auch das Essen auf Bali bis vor gar nicht langer Zeit in Bananenblätter eingeschlagen serviert wurde. Heute dient das ach so praktische Plastik als Ersatz. Anschließend wird es, wie damals die Bananenblätter, irgendwo am Straßenrand entsorgt. Mit dem Unterschied, dass Plastik eben niemals verrottet.

Aufklärungsarbeit für Plastikvermeidung

Sie erzählen dann von Schildkröten, die im indischen Ozean vor Bali leben und davon, wie sie elendig, gefangen in Plastikmüll, verenden. Ganz zu schweigen von den gesundheitlichen Auswirkungen auf die Menschen, die Fisch essen, der von winzigen Plastikpartikeln durchsetzt ist, weil die Fische das Plastik nicht verdauen können und es sich in ihren Körpern festsetzt.

Es ist also eine Menge Aufklärungsarbeit, die die Melati und Isabel Wijsen leisten müssen und wollen. Geduldig erklären sie wieder und wieder, welche Auswirkungen der Gebrauch und das unachtsame Wegwerfen von Plastik auf die Umwelt und die eigene Gesundheit haben.

Riesenerfolg: Indonesische Regierung unterstützt „Bye Bye Plastic Bags“

Inzwischen erhalten sie nicht nur Unterstützung von der balinesischen Regierung, die sich seit 2016 für ein plastiktütenfreies Bali bis zum Jahr 2018 einsetzen will. Es gibt ein Pilotprojekt mit einem kleinen Dorf in Bali, in dem seit einigen Jahren Alternativen zu Plastiktüten wie wiederverwendbare Tragetaschen getestet werden. Außerdem gab es in im letzten Jahr ein Testprojekt mit 23 Städten in ganz Indonesien, in denen das Bezahlen von Plastiktüten ausprobiert wurde.

Weil Melati und Isabel Wijsen, die gerade einmal 16 und 14 Jahre alt sind, ihr Programm unmöglich alleine stemmen können, gibt es inzwischen eine freiwillige Formation aus Helfern, die „Bye Bye Plastic Bags“, kurz „BBPB“ tatkräftig unterstützen. Unermüdlich sprechen sie an Universitäten und zunehmend auch in Unternehmen über ihre Bemühungen, aus ihrem geliebten Bali und der ganzen Welt wieder ein plastikfreies Paradies zu machen.

Wenn Sie die inspirierenden Schwestern Melati und Isabel Wijsen live auf Ihrer Bühne erleben möchten, sprechen Sie mit uns oder schreiben Sie eine Email an: melati-isabel-wijsen@premium-speakers.com. Melati und Isbael Wijsen referieren in englischer Sprache.

Melati & Isabel Wijsen

Bye Bye Plastic Bags (BBPB) & YOUTHTOPIA