Er nennt sich selbst «die Pfeife». Und obwohl man meinen könnte, der Begriff ist negativ assoziiert, ist sie doch sein wichtigstes Arbeitsutensil. Zumindest auf dem Eishockeyfeld. Seit er 12 ist, steht Andreas Koch als Eishockey-Schiedsrichter auf dem Eis. Mittlerweile hat er über 2500 Spiele weltweit geleitet. Darunter das Finale der Schweizer Liga 2013 und 2018. Ebenfalls war er DEL-Schiedsrichter von 2019 – 2021. Dabei hat er gelernt Entscheidungen nicht nur zu treffen, sondern auch, wie man mit den daraus entstandenen Konsequenzen umgeht. Seine Mission ist es, den Menschen die Angst vor Entscheidungen zu nehmen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können.
Was sind «richtige» Entscheidungen? Wie schaffe ich es, mit Sicherheit und Gelassenheit bei schwierigen Entscheidungen souverän zu bleiben? Spielen Emotionen eine Rolle? Darüber haben wir mit Andreas Koch gesprochen.
Andreas Koch im Interview
1. Welche Kernthemen enthalten Ihre Vorträge?
Was kann ich vom Sport fürs Business lernen? Was funktioniert und was nicht?
1. Entscheidungsfindung
2. Umgang mit Kritik
3. Wie man High-Performance im Team erreicht
Dazu beschäftigen wir uns mit dem Thema Wahrnehmung, Urteilsbildung, Entscheidungsfindungstechniken, etwas Hirnforschung, Persönlichkeitsprofiling, Coaching-Techniken, Kommunikation (verbal und non-verbal), Umgang mit Emotionen (Erkennen und Steuern), Fehlerkultur, auch ein wenig Philosophie (Recht/Gerechtigkeit) und Prozess-Management.
2. Welches Publikum bzw. welche Branche erreichen Sie mit Ihrer Rede?
Jeder Mensch muss Entscheidungen treffen. Jeder Mensch hat Emotionen. Die meisten Menschen müssen mit Druck, schwierigen Situationen oder anderen komplizierten Menschen umgehen. Deshalb fühlen sich auch die meisten Menschen von diesen Themen angesprochen.
Erreichen werde ich die Zuhörer dann, wenn sie offen dazu sind, neugierig und für sich profitieren wollen. Meist erreichen wir diesen Zustand in den ersten paar Minuten.
3. Warum sind Sie ein Premium Speaker und woher nehmen Sie Ihre Kenntnisse?
Mein Motto ist: «Wenn Du Menschen beeindrucken willst, mach die Dinge kompliziert – Wenn Du ihnen helfen willst, mach es einfach.»
Einerseits habe ich natürlich zahlreiche Ausbildungen gemacht – nicht alle sind jedoch aus Harvard.
Die andere Seite ist die praktische Erfahrung: Sowohl als Schiedsrichter (seit 1994) aber auch als Angestellter und als Führungskraft habe ich zahlreiche z.T. sehr schwierige Situation erlebt (so musste ich z.B. schon unter Polizeischutz das Stadion verlassen). Ich habe erlebt, worüber ich erzähle – und ich erzähle über Situationen, die jeder im übertragenen Sinn auch kennt.
Ich denke, was mich auszeichnet, ist die Gabe, Wissenschaft und Emotionen so mit erlebten Beispielen zu kombinieren, dass das bei den Zuhörern im Gedächtnis bleibt und sie davon für sich selbst profitieren können.
4. Was bringt die Zukunft? Spielt die «Zeit» in Ihrem Metier eine Rolle? Oder Stetigkeit?
Solange wir es mit Menschen zu tun haben, bleiben menschliche Aspekte im Umgang miteinander wichtig. Die Digitalisierung hat darauf einen Einfluss u.a., weil alle Informationen ständig verfügbar sind, alles wird überwach- und kontrollierbar. Aber genau dieser Umstand führt (hoffentlich) auch dazu, dass wir uns unserer Menschlichkeit noch mehr bewusst und daran arbeiten werden. Ich glaube, Persönlichkeitsentwicklung wird wichtiger denn je.
5. Nennen Sie uns Ihr Lebensmotto! Was möchten Sie den Zuhörern unbedingt mit auf den Weg geben?
«Mach es nicht für Geld – mach es für Menschen»
Ich bin überzeugt davon, dass Menschen spüren, was Dein Antreiber ist. Was auch immer Du tust: Wenn es Deiner Leidenschaft entspricht, kommt der Rest (Erfolg) von alleine!
Kümmere Dich um Deine Mitmenschen, dann kannst Du nicht verhindern, dass das zurückkommt! Und entscheide mehr mit Deinem Herzen!