Garri Kasparow – der beste Schachspieler aller Zeiten, über Russland und den Weltfrieden

05. Dezember 2017 – Katharina Schlangenotto

Garri Kasparow ist heute 55 Jahre alt und kürzlich hat er sich einmal wieder einem Schachduell gestellt. Das war in St. Louis und natürlich hat er gewonnen.

Nachdem er, der mit einer Elo-Zahl von 2.812 und als Nummer eins der Welt in 2005 offiziell seinen Rückzug vom aktiven Schach erklärte, fand es nach eigener Aussage „aufregend, wieder offiziell zu spielen“. Mehr als ein Jahrzehnt habe er damit wirklich nicht gerechnet und empfand den Zwischenstopp in der Schacharena als eine Ehre. Er hatte zwar gelegentlich an Schaukämpfen teilgenommen und gab Simultanveranstaltungen, aber offizielle Turniere wollte er nicht mehr spielen.

Schachweltmeister mit 22 Jahren

Garri Kasparow ist als Sohn russisch-armenischer Eltern zu Zeiten der Sowjetunion in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, aufgewachsen. Talentforscher erkannten sein Genie schon, bevor er überhaupt zur Schule ging, bereits mit 22 wurde er zum jüngsten Schachweltmeister.

Heute engagiert er sich lieber politisch. Garri Kasparow wurde 2005 Vorsitzender der „Vereinigten Bürgerfront“ und zur Leitfigur für das oppositionelle Bündnis „Anderes Russland“. Als dessen Präsidentschaftskandidat trat er jedoch 2007 zurück: Seine Auftritte wurden massiv behindert, bestellte Schläger misshandelten ihn und wegen nicht genehmigter Demonstrationen ging er für kurze Zeit ins Gefängnis.

Politische Karriere, Exil und Putin

Als Nachfolger des ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel übernahm Garri Kasparow in 2012 den Vorsitz der Human Rights Foundation in New York. Aus Angst, seinen russischen Pass zu verlieren, ging er ins Exil und lebt heute mit seiner Frau und zwei Kindern in den USA und in Kroatien.

Besonders mit Russlands Präsident Vladimir Putin geht er hart ins Gericht. Er gilt als wichtigster und schärfster Kritiker des Kreml im Westen. Sein 2015 erschienenes Buch darüber heißt: Warum wir Putin stoppen müssen.

In einem Interview mit dem Spiegel sagte er: „Russland ist heute ein Mafiastaat und Putin sein oberster Pate.“ Weil das Regime wirtschaftlich angeschlagen sei, könne es seinen Bürgern nichts mehr bieten und deshalb eine aggressive Außenpolitik betreiben und seinem Volk das Märchen vom russischen Stolz und zurückgewonnener Großmachtstärke auftischen. Das Verhalten des Westens gegenüber Putin, so sagte er, sei eine politische und moralische Kapitulation.

Von Schach und Poker

Er warnt davor, Putin wie einen normalen politischen Partner zu behandeln, mit dem man verhandeln könne. Gefragt nach vom Schach und der Weltpolitik antwortete er:“ Beim Pokern kann man, anders als im Schach, eine schwache eigene Hand sehr gut durch Bluffen kompensieren. Putin ist ja eher ein Pokerspieler. Im Schach gibt es feste Regeln, und keiner weiß, wie das Spiel ausgeht.

„Ohne Zweifel gehört Garri Kasparow zu den beeindruckenden Persönlichkeiten unserer Zeit. In seinen Vorträgen, die er auf Russisch und Englisch hält, spricht er über Innovation, Life Science, Change Management, Globalisierung sowie Motivation und Erfolgsstrategien

Erfahren Sie mehr über den Ex-Schachweltmeister und leidenschaftlichen Redner. Per Telefon oder Email unter: garri.kasparov@premium-speakers.com

Garry Kasparov

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