Leadership in Hong Kong – Arbeiten in Hong Kong will gelernt sein

02. Oktober 2018 – Katharina Schlangenotto

Wen es nach Hong Kong zieht, der muss aufgrund der kulturellen Unterschiede und Herausforderungen einiges beachten, denn wer nicht aufpasst, kann sich von den teils extremen kulturellen Unterschieden vor kaum überbrückbare Herausforderungen gestellt sehen.

Das geht schon bei der Kleidung los: viel mehr als bei uns legt man hier Wert auf klassisch-konservative Businesskleidung, besser etwas overdressed als zu leger. Männer wählen dunkle Anzüge mit Hemd und Krawatte, Frauen machen mit einem Kostüm oder Blazer nichts falsch. Erlaubt und sogar von Vorteil sind das Zurschaustellen von teuren Accessoires wie Uhren oder Schmuck.

„Für viele ist es am Anfang alles andere als leicht, sich an den asiatischen Führungsstil zu gewöhnen.“

Weiß Investmentexperte und Herausgeber des monatlich erscheinenden „THE GLOOM – BOOM & DOOM“ Reports, Dr. Marc Faber. Der gebürtige Schweizer lebt in Hong Kong und weiß: „Wer in Asien erfolgreich sein will, muss nicht nur die Finanzmärkte kennen sondern sich auch mit den abweichenden harten und weichen Management Skills und Führungsstilen vertraut machen.“ Delegieren sei in Hong Kong beispielsweise nicht üblich. „Es kann bedeuten, dass derjenige, der delegiert, seiner Aufgabe nicht gewachsen ist. Das wäre ein Eingestehen von Schwäche und die gibt man in Asien auf keinen Fall zu.“

Nicole Brandes ist Internationaler Management Coach und Intercultural Business Expert. Sie unterstützt ihre Klienten in interkulturellem Management. Schon so mancher verzweifelte deutsche Manager saß vor ihr, der sich an der asiatischen Dauerfreundlichkeit die Zähne ausbiss. „In Asien ist es wichtig, dass jeder Beteiligte zu jeder Zeit sein Gesicht behält. Ein Nicken bedeutet hier darum nicht immer Zustimmung sondern geschieht aus Höflichkeit. Oder auch aus Unsicherheit.“ Unsere direkte Art bewirke fast immer genau das Gegenteil von dem, was wir uns erhoffen. „Klare Kommunikation so wie wir sie gewohnt sind, das funktioniert in asiatischen Verhandlungen nicht.“ Auch ein langes Fixieren und ein zu langer Blick in die Augen des Gegenübers würden als unhöflich und im schlimmsten Fall sogar feindselig gewertet. Es sei daher ratsam, frühzeitig den Blick zu senken.

„Wer in Asien erfolgreich sein will, braucht in erster Linie Gelassenheit, Geduld und Durchhaltevermögen“

David Gething ist in Australien aufgewachsen und lebt seit Jahren mit seiner Familie in Hong Kong. Dort gehört dem Tierarzt eine der größten Tierarztpraxisgruppen. Nebenbei läuft er leidenschaftlich Marathons. Das ist ein kleines Wunder, Gething hat sich erst vor nicht allzu langer Zeit dazu entschlossen, von einem übergewichtigen Coachpotatoe in einen erfolgreichen Extrem-Leistungssportler zu transformieren. Mit Vorliebe läuft er nun die World Marathon Challenge – 7 Marathons in 7 Tagen auf 7 Kontinenten. Einmal hat er sie bereits gewonnen. „Wer in Asien erfolgreich sein will, braucht in erster Linie Gelassenheit, Geduld und Durchhaltevermögen“, schmunzelt er. „Das ist genauso wie bei einem Marathon: wer auf den letzten Metern aufgibt, wird das Ziel nicht erreichen.“

Dem stimmt auch der renommierte Verkaufs- und Marketing/PR Stratege David Meerman Scott zu. Er arbeitete für ein globales Medienunternehmen für zwei Jahre in Hong Kong. „Das Beharren auf abgesprochenen Deadlines habe ich mir sehr schnell abgewöhnen müssen“, erzählt er. „Sie sind im gesellschaftlichen Kontext generell nicht gern gesehen.“ „Verhandlungen erschienen mir anfangs als wenig effektiv, denn die chinesisch-geprägte Verhandlungsstrategie sieht es nicht vor, ohne Umschweife auf den Punkt zu kommen. Niemals würde jemand laut sagen: Die Idee gefällt mir nicht. Wenn ein Vorschlag nicht gefällt, steht er am nächsten Tag wieder auf der Agenda. Spätestens dann sollten ausländische Business-Partner verstanden haben, dass es noch keine Einigkeit in dieser Sache gibt.“

Die Schweizer Fernsehkorrespondentin Barbara Lüthi lebt mit ihrem Mann, dem Fernsehproduzenten und Auslandskorrespondenten Tomas Etzler, in Hong Kong. Beide erzählen, dass es in Hong Kong weniger um das Individuum als um den gemeinsamen Konsens ginge. „Außerdem geht es bürokratischer zu als bei uns“, so Lüthi. „Veränderungen brauchen entsprechend sehr viel Zeit. Das Zauberwort heißt Geduld.“

Gesellschaftlicher und politischer Wandel in Asien

Dass Hektik und Ungeduld im gesellschaftlichen Kontext nicht gerne gesehen werden, weiß auch der Journalist und Schriftsteller Michael Vatikiotis, der als Korrespondent in Hong Kong lebte und heute in Singapur zu Hause ist. Er schreibt unter anderem in dem in Hong Kong erscheinenden Literaturmagazin „Dim Sum“ über gesellschaftlichen und politischen Wandel in Asien.

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Barbara Lüthi

China- & Südostasien - Expertin

Nicole Brandes

Partnerin Zukunftsinstituts, Executive Coach, Top Consultant Human Potential & Personal Development, Autorin

Marc Faber

Börsen- und Finanzspezialist! The Gloom, Boom & Doom Report!

Michael Vatikiotis

Schriftsteller, Autor & Journalist in Südostasien

David Gething

Arzt, Sportler & Autor - Marathon-Weltrekordhalter