Michel Fornasier – der Mann, der medizinische Robotik salonfähig macht

11. April 2017 – Katharina Schlangenotto

Er wäre gerne ein Zugvogel, hat er einmal gesagt. So könnte er die Welt von oben bewundern und sich in den Armen des Windes bis zu seinem Sehnsuchtsort Australien treiben lassen.

Erlebt man Michel Fornasier, käme man nicht auf die Idee, dass er eine Behinderung hat. Jedenfalls scheint die ihn nicht zu behindern, weder psychisch noch physisch. Er sagt: „Have you ever seen a one handed man so lighthearted and free? If you have ever seen one, then you have seen me!“ Der Mann sprüht vor Lebensfreude und steckt damit so ziemlich jeden an, der in seine Nähe kommt.

Hightech für den Alltag

Seit 2014 hilft ihm eine Art medizinischer Roboter im Alltag. Die bionische Handprothese des Modells „iLimb Ultra Revolution“ ist die neuste, die es derzeit auf dem Markt gibt und hat sein Leben von Grund auf verändert. „Als ich sie bekam, war das einer der emotionalsten Momente meines Lebens“, erinnert er sich. Darum möchte er dafür sorgen, dass Menschen die Scheu vor Hilfsmitteln verlieren. Und vor allem vor Menschen mit Behinderungen.

Er selbst hat sich zwar nie für sein Handicap geschämt und wurde zum Glück auch in der Schule nie gemobbt. Trotzdem gab es da immer diesen Drang, seinen Arm zu verstecken oder zumindest nicht die Aufmerksamkeit der Leute auf ihn zu lenken. Er wollte weder zum Gesprächsthema werden noch Mitleid bekommen. Mit seinem Schicksal gehadert hat er dank der positiven Einstellung seiner Eltern zum Leben nie, erzählt er. Im Gegenteil hat er gelernt, die Dinge zu akzeptieren, wie sie nun einmal sind.

Ein Leben ohne Einschränkungen – das geht!

Nicht ganz vielleicht, denn einschränken lassen wollte sich Michel Fornasier nie. Vielmehr entwickelte er seine eigenen Techniken: weder ließ er den Sportunterricht ausfallen, noch hat er auf Klettern und Schlagzeug spielen verzichtet. „Das geht auch mit einem Stock, den habe ich mir am rechten Unterarm mit Klebeband angeklebt.“ Er hat gelernt: irgendwie gibt es immer einen Weg, auch wenn der mühsam sein kann und nur mit viel Biss und Durchhaltevermögen zu erreichen ist.

Die Unabhängigkeit und Freiheit, die er sich früher hart erkämpfen musste, erfährt er jetzt durch seine Hightech-Hand. Hände zu schütteln, auch mit rechts, ist jetzt kein Thema mehr für ihn. Medizintechnisch würde in Zukunft einiges möglich, ist er überzeugt. Ihm ist es ein persönliches Anliegen, den Bekanntheitsgrad dieses Hilfsmittels zu steigern, um so viele Menschen mit dem gleichen Handicap zu erreichen und ihr Leben zu erleichtern.

In seinen Vorträgen spricht er über IT & Digital, Motivation & Erfolgsstrategien, Gesundheit und Life Sciences. Er erzählt seine Geschichte und möchte damit anderen – auch Menschen ohne Behinderung – Mut machen. Das schafft er ohne Mühe. Seine Hightech-Hand ist ihm dabei ein treuer Begleiter.

Erfahren Sie mehr über Michel Fornasier und rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Email an: michel.fornasier@premium-speakers.com

Michel Fornasier

Gründer «Give CHILDREN a Hand», Comicbuchautor & Bionicman