Nick Jankel: KI-getriebene Innovation & digitale Transformation
Warum so viele kluge Unternehmen bei der KI-Einführung scheitern – und wie man KI-getriebene Innovation & digitale Transformation richtig macht
Gastbeitrag von Futurist Nick Jankel:
Warum liefern KI-Investitionen so oft schlechte Renditen – und warum scheitern digitale Transformationen?
Als KI-Keynote-Speaker und Experte für technologiegestützte Innovation und digitale Transformation beobachte ich derzeit, wie Unternehmen enorme Summen in KI-Pilotprojekte, Infrastruktur und Tools investieren – und dennoch kaum greifbare Ergebnisse sehen. Laut einer vielbeachteten MIT-Studie scheitern 95 % aller KI-Piloten daran, positiven ROI zu liefern.
Wie ich in einem ergänzenden Artikel zur Leadership-AI-Synthesis erläutere, verursachen viele KI-Experimente derzeit mehr Kosten, Zeitverluste und Vertrauensschäden – durch Fehler, „Slop“ und kognitive Verflachung – als sie Nutzen bringen. Nicht, weil KI kein Potenzial hätte, sondern weil die meisten Unternehmen versuchen, Technologien des 21. Jahrhunderts in Geschäfts- und Betriebsmodelle des 20. Jahrhunderts zu zwängen.
Das ist nicht neu. Ich habe erlebt, wie Unternehmen dieselben Fehler bei Web 1.0, Web 2.0, SMS, Mobile Computing, Apps und Web 3.0 machten: hektische Adoption ohne echtes Verständnis des Nutzens.
Immer wieder sah ich große Konzerne, die zu meiner Innovationsberatung kamen, geblendet vom neuesten Tech-Hype, und nach einem Weg suchten, damit „riesigen Wert“ zu erzeugen – ohne die strategische Reise anzutreten, die erfolgreiche Innovation und Transformation immer erfordern.

Kurz gesagt:
Man kann KI oder jede andere exponentielle Technologie nicht einfach in bestehende Workflows oder Kulturen hineinpressen und auf einen Faktor-10-ROI hoffen.
Um echten und nachhaltigen Wert zu schaffen, muss man neu denken, wie das Unternehmen funktioniert – und oft sogar, in welchem Geschäft man wirklich tätig ist oder sein sollte.
Die Unternehmen, die tiefgehende strategische Arbeit leisten – echte Kundenorientierung, systemische Transformation – und starke Fähigkeiten in Innovation und transformationaler Führung aufgebaut haben, erzielen 10-fache und sogar 100-fache Erträge. Die anderen nicht.
Betrachten wir digitale Banken wie Revolut oder Wise: Sie können dank KI-gestützter Sicherheits- und Compliance-Technologien ein Unternehmenskonto in Minuten eröffnen. Klassische Banken verlangen immer noch persönliche Termine oder postalische Formulare.
Seit Jahren höre ich von Führungskräften in Banken: „Unsere Branche ist anders. Wir sind stark reguliert. Wir können nicht so innovieren wie andere. Unsere IT kann X nicht.“ Währenddessen überholen agilere Wettbewerber sie – technologisch wie strategisch.
Dieses Fehlen strategischer Vision (oft verstärkt durch Arroganz, Vermeidung und gedankliche Erstarrung) ist einer der Hauptgründe für das Scheitern von KI-Investitionen. Viele Führungskräfte wünschen sich schnelle „Silver-Bullet“-Lösungen, die Kosten senken und Margen heben – statt die tiefere Reise einer Transformation zu führen.
Das ist ein großes Problem für Unternehmen – und ein noch größeres für die Weltwirtschaft. Laut Bain & Company muss die KI-Industrie bis 2030 jährlich 2 Billionen Dollar neue Einnahmen generieren, allein um Infrastruktur und Rechenkapazität zu finanzieren. Dennoch erwartet Bain ein Defizit von 800 Milliarden Dollar zwischen den erwarteten Effizienzgewinnen und dem Kapitalbedarf für nachhaltiges KI-Wachstum.
Aus jahrzehntelanger Beratung von Konzernen weiß ich: KI in bestehende Workflows einzupassen, liefert kaum exponentiellen Wert. Das ist nur einer der „fünf Wege, wie Corporate Innovation scheitert“.
Um echten ROI zu erzielen, müssen Führungskräfte Geschäfts-, Betriebs- und People-Modelle von Grund auf neu gestalten – basierend auf dem, was KI wirklich ermöglichen kann, ob prädiktiv, generativ oder agentisch.
Die Denkweisen, die KI-getriebene Innovation & digitale Transformation möglich machen

Die meisten KI-Initiativen scheitern, weil Unternehmen KI als Plug-and-Play-Tool zur Produktivitätssteigerung betrachten – statt als Katalysator für Transformation. Sie hoffen, bestehende Prozesse zu optimieren (und Kosten zu reduzieren), statt neu zu denken, wie Wert entsteht.
Echter KI-Erfolg durch Durchbruchsinnovation und Transformation verlangt einen Wechsel:
weg von mechanistischer Effizienzlogik, hin zu kreativem, systemischem Denken.
Es geht darum, das Unternehmen – einschließlich der Kultur – neu zu gestalten, statt bloß ein neues Tool ins alte System einzubauen.
Historisch waren es immer überholte Denkweisen, die Innovation blockierten. Nach der Erfindung der Druckerpresse beispielsweise illustrierten Mönche weiterhin Bücher von Hand – aus Gewohnheit, Kultur und Angst um ihren Status.
Über offensichtliche Anwendungsfälle hinaus (Logistik, Kostenreduktion, Supply Chain Effizienz – die übrigens oft gar nicht so offensichtlich sind, angesichts der Fehlerquoten und Integrationshürden) müssen Unternehmen bei den Menschen beginnen, die KI am Ende nutzen sollen.
Wenn Mitarbeitende nicht erkennen, dass KI ihnen hilft, Probleme zu lösen, die sie bisher nicht lösen konnten, werden sie sie nicht nutzen. Vielleicht lehnen sie sie sogar aktiv ab.
In den KI-Leadership-Programmen und Transformationsprozessen, die ich mitgestalte, bremsen wir die üblichen „Pilot-Reflexe“ aus und stellen Fragen wie:
- Warum wollen wir KI nutzen – jenseits persönlicher Produktivität?
- Wie interagieren Kunden, Nutzer und Mitarbeitende heute mit unserem Unternehmen?
- Welche Pain Points und unerfüllten Bedürfnisse könnte KI adressieren?
- Welche neuen Pain Points zukünftiger Kundensegmente kann KI lösen?
- Wie könnte eine völlig neue Customer- oder Employee-Experience aussehen, wenn man Predictive AI, Automation, Generative AI und Agentic AI von Grund auf einplant?
- Welchen Wert hätte dies im Vergleich zu heutigen Erlebnissen?
Erst dann kann KI ein echter Wachstumstreiber werden – statt ein teures und potenziell gefährliches Investment, das am Ende abgeschrieben werden muss.
Warum guter ROI echte Transformation erfordert – und keine schnellen Lösungen
Seit über 25 Jahren entwerfe und leite ich technologiegestützte Innovations- und Transformationsprogramme – von den frühen Internetzeiten bis zu KI.
In dieser Zeit habe ich ein fortgeschrittenes Protokoll entwickelt, wie man KI und digitale Technologien sinnvoll nutzt. Vor jeder Experimentierphase braucht es eine Phase strategischen Neu- und Andersdenkens.
Selbst im schnellsten Setting dauert es mindestens sechs Monate – oft über ein Jahr –, um den mentalen und emotionalen Raum zu schaffen, in dem Führungskräfte tief verwurzelte Annahmen über ihr Unternehmen hinterfragen können. Ohne diesen Raum fallen Teams in taktische Problemlösung zurück: Sie automatisieren Ineffizienzen, statt das System neu zu denken.
Selten fragen sie sich:
- „Was, wenn unser Geschäftsmodell veraltet ist?“
- „Was, wenn unser Operating Model KI-Innovation blockiert?“
- „Was, wenn unser People Model nicht mehr zu einer Mensch-KI-Zusammenarbeit passt?“
Echte Innovation verlangt ein Verlangsamen vor dem Beschleunigen: strategisch denken, Kunden verstehen, Einsichten gewinnen, durchdachte Konzepte entwickeln – und dann schnell handeln.
Doch viele Führungskräfte wollen exponentielle Ergebnisse ohne die harte Arbeit des strategischen und kreativen Denkens. Dies ist nur einer der vielen „Innovation Killers“, die Unternehmen unbewusst kultivieren.
Ohne Schutz für Zeit, Fokus, Mut, Energie und die richtigen Denkweisen wird selbst die fortschrittlichste KI nur eines tun: die Logik von gestern optimieren.
Die 8 Phasen erfolgreicher KI-Innovation & digitaler Transformation
Transformative KI-Nutzung erfordert fortschreitendes Engagement in Chancen und Herausforderungen. Dazu gehören Schritte wie:
- Strategische Intentionsklärung:
Verstehen, warum KI wirklich eingesetzt werden soll. Woher kommt der Druck? Was wären gute Ergebnisse? - Technisches Verständnis:
Wissen, was ML/KI ist, was sie gut kann, wo sie scheitert, welche Arten von KI es gibt, welche Wertangebote möglich sind und wohin der Markt sich bewegt. - Problemdefinition:
Technische Probleme so reframen, dass sie Innovations- und Transformationschancen darstellen. - Kunden- und Nutzerverständnis:
Verstehen, wie unterschiedliche KI-Arten Kunden oder Mitarbeitenden echten Nutzen bringen können. - Durchbruch-Ideation & Konzeptentwicklung:
Neue Geschäfts-, Betriebs- und People-Modelle durch Design Thinking entwickeln. - Experimentieren & Proof of Concept:
Hypothesen testen durch kleine, risikoarme Experimente und schnelles Prototyping. - Integration & Modell-Redesign:
Prozesse, Systeme, Anreize und Teamverhalten neu gestalten – inklusive Risiko- und Chancenmanagement. - Skalierung & kulturelle Verankerung:
Kultur und Governance entwickeln, die KI-Transformation ermöglichen und dauerhaft tragen.
Diese Phasen sind nicht theoretisch. Sie bilden die Grundlage jeder erfolgreichen KI-Initiative, die ich weltweit begleitet habe.
Der entscheidende Punkt:
Piloten und Implementierungen – auf die alle so schnell springen – kommen erst Monate nach der kreativen und strategischen Denkphase.
Wenn Führungskräfte diese Transformationsmethoden mit KI kombinieren, entsteht ein Multiplikatoreffekt. KI kann Möglichkeiten simulieren und analysieren – aber nur Menschen entscheiden, welche Transformation wirklich zählt.
Nick Jankel buchen – KI-Keynote-Speaker & KI-Transformationsberater
Nick Jankel ist ein in Cambridge ausgebildeter Vordenker, einer der Top-10-Keynote-Speaker weltweit und ein KI-Transformationsberater, dem Unternehmen wie Microsoft, AbbVie, LEGO und Unilever vertrauen.
Seine KI-Keynotes und Leadership-Programme inspirieren mutiges, neugieriges und kundenzentriertes Denken – und führen zu messbarer Veränderung. Nick hilft Führungskräften, jenseits von Buzzwords Unternehmen zu gestalten, die die Kraft von menschlicher und künstlicher Intelligenz wirklich nutzen.
Nick Jankel als Keynote Speaker buchen: nick.jankel@premium-speakers.com oder 1 (704) 804 1054
