Robin Weninger – Die «5 Premium Speakers Fragen»

17. Oktober 2023 – Mandy Weinand

Robin Weninger ist Mitgründer des Global Institute of Leadership and Technology (GILT). In den letzten jahren hat er sich einen herausragenden Ruf als renommierter Vorreiter in Fragen des Führungswesens erarbeitet. Seine Expertise erstreckt sich über eine breite Palette von Themen. Unter anderem geht es in seinen Vorträgen und Workshops um Führung in Zeiten der Unsicherheit und wie dadurch die Zukunft von Organisationen beeinflusst wird.

Durch seine profunde Kenntnis von Unternehmens- und Führungsmodellen sowie sein tiefgreifendes Verständnis der Auswirkungen exponentieller Technologien wie Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie und Blockchain ist es ihm gelungen, bedeutende Fragestellungen für Unternehmen miteinander zu verknüpfen. Dabei schafft er es, Unsicherheitsfaktoren in konkrete Chancen umzuwandeln.

Robin Weninger bietet verschiedene Workshop-Formate an, um Führungskräften eine praktische Orientierung inmitten des komplexen Dschungels von Technologie- und Zukunftsthemen zu bieten.

Robin Weninger im Interview:

1. Welche Kernthemen enthalten Ihre Vorträge?

Robin Weninger:

Konkret geht es meistens um die Fragestellung: Wie können Führungskräfte mit den Unsicherheitsfaktoren umgehen, die sich durch die rasanten Veränderungen unserer Zeit ergeben? Dazu zähle ich z.B. den Fortschritt durch exponentielle Technologien, gesellschaftlichen und ökologischen Wandel, neue ökonomische Modelle aber auch Krisen und globale Veränderungen.

Besonders das Thema exponentielle Technologien ist dabei mein Fachgebiet. Dazu gehören z.B. künstliche Intelligenz, Blockchain, Quantum oder Virtual Reality. In meinen Vorträgen geht es aber nicht darum, wie man Experte in diesen Bereichen wird, sondern wie man einen Zugang zu den Themen findet, der dem eigenen Wissen und dem persönlichen Alltag entspricht. Im Kern behandele ich die Fragen: Wie kann ich erkennen, ob diese oder jene Technologie für mich überhaupt relevant ist (oder möglicherweise in Zukunft sein wird)? Wie kann ich analysieren, welche Auswirkungen sie auf mein Geschäft oder meinen Alltag haben wird? Und wie kann ich mit den Erkenntnissen umgehen? Niemand muss zum Blockchain-Experten werden oder wissen, wie man eine künstliche Intelligenz programmiert, um zu erkennen, welchen Einfluss eine neue Technologie möglicherweise haben wird. Es geht vielmehr um das Verständnis für das Große Ganze – und darum, welche Implikationen eine Technologie haben kann.

Eng damit gekoppelt sind auch die Themenfelder Veränderung, also Change Management, und lebenslanges Lernen. In meinem eigenen Unternehmen begleiten wir Organisationen – vom Start-up bis zum Konzern – dabei, ihre Lern- und Changekultur zu verbessern oder ihre Mitarbeiter gezielt fortzubilden. In diesem Kontext beschäftige ich mich auch intensiv mit Fragen wie: Wie lernen wir? Was beeinflusst unser Mindset oder unser Verhalten? Warum tun wir, was wir tun? Wie können z.B. Behavioural Design, Nudging, Gamification oder generell die Erkenntnisse der Verhaltensökonomie genutzt werden, um Veränderungen anzustoßen? Wenn wir Lernprogramme für Firmen entwickeln, oder wenn ich in meiner Rolle als Hochschul-Dozent Vorlesungen vorbereite, dann passiert das auch auf Basis neurowissenschaftlicher und neuroedukativer Forschung. Gern teile ich die Erkenntnisse in diesem Bereich und meine Best Practices und Fallbeispiele auch mit meinen Zuhörern im Rahmen meiner Vorträge. Es ist immer wieder faszinierend, welche Streiche unser Gehirn uns manchmal spielt, mit welchen kleinen Tricks wir bessere Entscheidungen treffen können oder wie einfach sich das Verhalten Ihrer Mitmenschen mit kleinen Kniffen beeinflussen lässt.

Inhaltlich fasse ich meine Arbeiten unter der “Infinite Organisation” zusammen. Ein Ansatz, der eine neue, dynamische und vor allem holistische Organisationsstruktur beschreibt. Eine Infinite Organisation zeichnet sich dabei durch kurzfristige Handlungsfähigkeit bei gleichzeitig langfristiger strategischer Ausrichtung aus. Es geht um das Schaffen von Wert über Generationen hinweg.

2. Welches Publikum bzw. welche Branche erreichen Sie mit Ihrer Rede?

Robin Weninger:

Hauptsächlich spreche ich vor – und mit – Führungskräften und C-Levels. Das hat sich aus meinem Berufsalltag so ergeben und ist vollkommen branchenübergreifend. Es reicht von eher konservativen Unternehmen (z.B. familiengeführten mittelständischen Traditionsunternehmen) bis zum Tech-Riesen.

Mein Herz schlägt jedoch auch ganz stark für junge Unternehmen in einer frühen Phase wie etwa Startups, oder für Unternehmen, die gerade einen Transformationsprozess durchlaufen, weil ich den Spirit schätze und es einfach mag, wie dynamisch und schnell hier Veränderungen passieren.

3. Warum sind Sie ein Premium Speaker und woher nehmen Sie Ihre Kenntnisse?

Robin Weninger:

Meine Kenntnisse nehme ich vor allem aus der Praxis. Ich habe schon sehr jung meine ersten unternehmerischen Erfahrungen gesammelt, aber im Laufe meiner Karriere auch “Konzernluft” geschnuppert. So war ich unter anderem als Geschäftsführer des German Tech Entrepreneurship Center tätig (inzwischen bin ich dort im Beirat) und leite nun das Global Institute of Leadership and Technology (GILT). Dabei versteht sich GILT nicht nur als Executive Education Boutique, sondern ganz stark auch als Think Tank und Vorreiter im Bereich Exponential Technologies und Transformation mit dem Anspruch, auf Hochschulniveau zu arbeiten. So haben wir beispielsweise die Global Blockchain Initiative ins Leben gerufen, ein Bildungsprogramm, das bis heute über 6.000 Studierende in 137 Ländern im Bereich Blockchain ausgebildet hat. Oder wir haben gerade ein zertifiziertes Programm mit der EBS (European Business School) in den Markt gebracht, das Executives die Implikationen exponentieller Technologien näherbringt. Wir haben 2018 das erste akkreditierte Master-Studium im Bereich Blockchain auf den Markt gebracht – um nur einige Initiativen zu nennen. Einerseits am Puls der Zeit zu sein, komplexe Zusammenhänge aber auch herunterzubrechen zielgruppengerecht zu verpacken, ist für mich daher essenziell. Inhalte so zu verpacken, dass sie Spaß machen, neugierig zu machen, Lernen mit Spaß und Unterhaltung zu verbinden – darum geht es mir!

Darüber hinaus berate ich mit meinem Team jedes Jahr eine Vielzahl an Unternehmen, Behörden und Organisationen zu Fragen im Bereich Technologie, Geschäftsmodelle, Change und Bildung. Um das Level zu halten, das unsere Kunden zu Recht erwarten, ist es für mich persönlich enorm wichtig, mich intensiv weiterzubilden und “meiner Zeit immer einen Schritt voraus” zu sein. Hierzu habe ich das Glück, auf ein Netzwerk zugreifen zu können, das mich gleichermaßen inspiriert, wie herausfordert. Ich stehe im Austausch mit Mitgliedern der Thinkers 50, mit den Global Shapers und European Digital Leaders des World Economic Forum, mit Dax-Vorständen, Bestsellerautoren und führenden Wissenschaftlern. Aus solchen Gesprächen entsteht immer viel Spannendes, Kontroverses, Inspirierendes und Zukunftsweisendes. Ich liebe es, meine Zuhörer auf das eine oder andere Gedankenexperiment mitzunehmen, das im Rahmen solcher Dialoge entstand, oder einfach, neue Erkenntnisse mit ihnen zu teilen.

4. Was bringt die Zukunft? Spielt die «Zeit» in Ihrem Metier eine Rolle? Oder Stetigkeit?

Robin Weninger:

Die Frage was die Zukunft bringt, ist ja genau das Kernthema meiner Vorträge. Um es klar zu sagen: Ich weiß es nicht. Aber ich kann Ihnen Strategien zeigen, die Ihnen helfen, mögliche Zukunftsszenarien zu antizipieren und mit dem Unsicherheitsfaktor umzugehen.

Sicher kennen Sie den alten Spruch “Nichts ist so stetig wie der Wandel”, der Heraklit von Ephesus zugeschrieben wird. Dies ist heute so wahr wie nie zuvor. Ich erlebe, dass der schnelle Wandel, die abnehmende Stetigkeit, die unser Leben bestimmen, viele Menschen überfordert. Der Umgang mit dem subjektiven Gefühl von Überforderung, Getrieben-sein, Stress und Orientierungslosigkeit ist ebenfalls ein wichtiges Thema in meinen Keynotes. Insofern: Ja, Stetigkeit – oder besser gesagt die Abwesenheit davon – spielt eine große Rolle in meinem Metier.

5. Nennen Sie uns Ihr Lebensmotto! Was möchten Sie den Zuhörern unbedingt mit auf den Weg geben?

Robin Weninger:

Ein persönliches Lebensmotto habe ich nicht, aber etwas, das mich antreibt: Positiver Fortschritt. Was ich damit meine, ist mein Wunsch, Dinge voranzutreiben, einen positiven Beitrag zu leisten. Dieser Motivator gilt im Kleinen wie im Großen und sowohl in meinem Beruf, als auch privat. Ich schöpfe Energie daraus, wenn ich Dinge verbessern kann und noch viel mehr, wenn ich Menschen dabei helfen kann, sich selbst weiterzuentwickeln.

Daher möchte ich meinen Zuhörern vor allem drei Dinge mit auf den Weg geben:

1) Optimismus für die Zukunft,

2) Klarheit über den persönlichen Status quo und

3) den Mut und die nötige Energie, Dinge anzupacken.

Robin Weninger

Unternehmer, Gründer, Führungs- und Technologie-Enthusiast