Sönke Iwersen zählt zu den führenden Investigativjournalisten Deutschlands. Mit über 20 Jahren Erfahrung im Enthüllungsjournalismus deckte er einige der größten Wirtschaftsskandale der letzten Jahrzehnte auf – von Cum-Ex über Dieselgate bis hin zu internen Missständen bei Tesla. Als Leiter des Ressorts Investigative Recherche beim Handelsblatt prägte er maßgeblich den modernen Wirtschaftsjournalismus und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Henri-Nannen-Preis und dem Deutschen Reporter:innenpreis.
In seinen Vorträgen gewährt Iwersen einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen der Wirtschaftskriminalität und zeigt auf, wie investigative Recherche funktioniert. Besonders spannend: seine aktuellen Recherchen zu Tesla und Elon Musk, die im Buch Die Tesla-Files veröffentlicht werden. Mit akribischer Detailarbeit, exklusiven Daten und packender Erzählweise offenbart er, was wirklich hinter der Fassade des Tech-Milliardärs steckt.
Sönke Iwersen im Interview:
1. Welche Kernthemen enthalten Ihre Vorträge?
In meinen Vorträgen spreche ich über investigative Recherche, Wirtschaftskriminalität und die Verantwortung der Medien. Ich zeige, wie Skandale wie Cum-Ex, Dieselgate oder illegale Konzernpraktiken ans Licht kommen – und welche Konsequenzen sie haben. Dabei geht es nicht nur um Enthüllungen, sondern auch um Macht, Manipulation und die Frage, wer in unserer Gesellschaft wirklich die Kontrolle hat.
Ein besonderes Thema ist mein aktuelles Buch Die Tesla-Files, in dem ich aufdecke, was hinter der Fassade von Elon Musk und seinem Unternehmen steckt: Sicherheitsrisiken, gebrochene Versprechen und ein erschreckendes Maß an Einfluss. Ich erkläre, wie ich an 100 Gigabyte interner Daten gelangt bin und was sie über Tesla und seinen Chef verraten.
Meine Recherchen zeigen, dass investigativer Journalismus eine zentrale Rolle spielt, um Missstände aufzudecken. In meinen Vorträgen teile ich meine Erfahrungen, erzähle von den Herausforderungen dieser Arbeit und gebe Einblicke in die dunklen Seiten von Wirtschaft, Politik und globaler Macht.
2. Welches Publikum bzw. welche Branche erreichen Sie mit Ihrer Rede?
- Alle, die an spannenden Geschichten und echten Wirtschaftskrimis interessiert sind
- Fans von True-crime
- Menschen mit Interesse an der Wirtschaft und der Finanzbranche
- Entscheider, die sich mit wirtschaftlichen Risiken und der Einhaltung von Gesetzen und Regeln beschäftigen
3. Warum sind Sie ein Premium Speaker und woher nehmen Sie Ihre Kenntnisse?
Als Investigativjournalist schreibe ich mal über dubiose Immobilien-Deals oder fragwürdige Geschäfte in der Rüstungsbranche, dann über Machtmissbrauch in der Finanzwelt oder Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen. Zwischen Recherchen zu Elon Musk und russischen Spionen habe ich gelernt: Jeden Tag bei null anfangen ist nicht frustrierend, sondern ein Privileg. Dabei bekomme ich einzigartige Einblicke, die ich in Geschichten verpacken will, die sich wie Krimis lesen. Was ich mir für das Schreiben vorgenommen habe, gilt auch als Speaker: Stimmung kann man auch ohne Emojis transportieren.
4. Was bringt die Zukunft? Spielt die «Zeit» in Ihrem Metier eine Rolle? Oder Stetigkeit?
Journalismus ist stetig im Wandel. Früher haben Investigativ-Reporter höchstens mal einen Leitz-Ordner zugespielt bekommen, der nach der Veröffentlichung eines Artikels im Schrank verstaubte. Heute bekommen wir regelmäßig große Datensätze zugespielt, die noch dazu das Potential von Querverbindungen bergen. So haben wir in Tesla-Files Informationen über Wirecard flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek gefunden, in Wirecard-Daten wiederum Dokumente im Zusammenhang mit dem Immobilienunternehmer René Benko oder russischen Oligarchen.
Die Zukunft wird im Bereich des investigativen Wirtschaftsjournalismus zunehmend von Technologien und Datenanalyse geprägt sein. Zeit ist dabei ein wesentlicher Faktor. Investigativer Journalismus kombiniert die Fähigkeit, schnell auf neue Informationen zu reagieren und die Disziplin, beharrlich tiefer zu graben und Muster aufzudecken.
5. Nennen Sie uns Ihr Lebensmotto! Was möchten Sie den Zuhörern unbedingt mit auf den Weg geben?
Motto: Es geht nicht darum, die Antwort zu kennen. Sondern darum, die richtige Frage zu stellen.
Botschaft: Guter Journalismus ist wichtiger denn je. Er ist der Spiegel unserer Gesellschaft. Zeigt, wo wir stehen und wohin wir gehen. Er deckt versteckte Zusammenhänge auf, die ohne ihn verborgen blieben. Jede Wahrheit, die ans Licht kommt, hat das Potenzial, die Welt zu verändern.