Stephanie zu Guttenberg: „Seit den ersten PISA-Studien vor 25 Jahren haben wir die Zeit verschlafen.“

27. März 2023 – Katharina Schlangenotto

Manchmal habe sie den Eindruck, ein Museum zu besuchen, wenn sie eine deutsche Schule betritt, sagt Stephanie zu Guttenberg. Seit 20 Jahren befasst sie sich als Autorin und Referentin mit digitaler Bildung und Medienerziehung.

„Schauen Sie sich einmal um in den Schulen: der Lehrer malt mit Kreide an die Tafel, der Overhead Projektor ist im Dauereinsatz, die Klassenzimmer sehen genauso aus wie damals, als ich in der Schule war. Und das ist ja nun auch schon ein paar Jahre her.“  Sie sagt das mit echter Besorgnis, die aus ihrer Sicht begründet ist. Die Kinder in Deutschland werden durch das Schulsystem nicht auf die digitale Zukunft vorbereitet, die ja schon längst da ist.

Bildungsrevolution? Später.

Eigentlich weiss jeder, dass die Bildungsrevolution dringend nötig ist, doch aus irgendeinem Grund passiert nichts.

Woran das liegt? Stephanie zu Guttenberg sieht mehrere Gründe.

Wenn Notwendigkeit die Mutter aller Veränderung ist, so hat Deutschland lange die Augen zu lassen können. Zudem sind die Deutschen so gewöhnt daran, dass der Staat alles regelt, dass sie einfach mal abgewartet haben. Bildungsthemen waren ausserdem lange Staubfänger, damit kann man keine Wahlen gewinnen, denn um Bildung zu reformieren, braucht es Zeit. Vier Jahre wären da nicht viel. Sie nennt auch den Föderalismus als einen Hemmschuh, denn wenn alle etwas anderes machen dürfen, machen sie es auch und keiner gönnt dem anderen die Butter auf dem Butterbrot. Thema Geld? Marode Schulen zu reformieren, ist teuer. Inzwischen sind die Kosten dafür durch die Decke gegangen, und Stephanie zu Guttenberg wagt zu fragen: „Wohin gehen diese Gelder eigentlich, die für Bildung eingesetzt werden sollen?“

Weil sie für 10 Jahre in den USA gelebt hat, kennt sie auch das amerikanische Schulsystem. Ganz klar sagt sie, dass aus ihrer Sicht „die USA nicht das gelobte Land sind“. Jedoch arbeiteten ihre Kinder damals bereits in der 5. Klasse mit einem Laptop, der von der Schule gestellt wurde. Social Media war Pflicht und auch ein Standardwissen über Coding gehörte zur Grundausbildung.

Handeln – jetzt!

Deutschland habe sich in einen gigantischen Wettbewerbsnachteil hineingeritten. Zum Nachteil der Jugend. „Die Welt von heute und Morgen wartet nicht auf irgendwen, der nicht digital ausgebildet ist“, sagt Stephanie zu Guttenberg.

In ihren Vorträgen spricht sie passioniert darüber, wie Bildung in einer digitalisierten Welt funktionieren könnte. Bildung müsse fit machen für die Zukunft. Heute sei das Wissen schon da, heute ginge es um den Umgang damit, um kritisches Denken und um Kreativität im Gegensatz zu Konformität.

Stephanie zu Guttenberg ist digitale Bildungsexpertin, selbst Mutter und Autorin. Ihr aktuelles Buch heisst: „Wir können das besser!“. Sie engagiert sich für einen positiven Umgang mit der Digitalisierung. Die zweifache Mutter hat mit ihrer Familie zehn Jahre in den USA gelebt und dort wie auch in anderen Ländern das Bildungssystem analysiert. Ihr Know-how möchte sie weitergeben, um gemeinsam eine bessere Gesellschaft zu entwerfen.

Sie bricht auch eine Lanze für Diversität in der Ausbildung, besonders auch wieder praktische Ausbildungen zu fördern, nicht jede:r müsse Abitur machen, studieren und anschliessend oft genug nicht wissen, was jetzt damit getan werden kann.

In ihren Vorträgen spricht sie über die Themen Amerika und Bildung, Cyberkriminalität, die Digitale Transformation und Digitale Disruption, Europa und Gesellschaft, Globale Trends, Innovationen, Lebensstil und zukünftige Generationen.

Mehr zu den konkreten Vortragsthemen von Stephanie zu Guttenberg hier bei Premium Speakers. Oder direkt anfragen: 1 (704) 804 1054 oder welcome@premium-speakers.com

Stephanie zu Guttenberg

Expertin Digitale Bildung & Medien, Unternehmerin, Buchautorin