Tim Leberecht: Keiner von uns hat eine perfekte Identität

06. Oktober 2020 – Katharina Schlangenotto

Folgende Kurzbeschreibung über Tim Leberecht, im Handelsblatt, hat es mir angetan:

„Leberecht ist ein scharfer Beobachter, aber kein Zyniker, sein Buch eine Wohltat für alle, die ein wenig Abstand suchen zum oftmals so naiven Technik-Hype des Silicon Valley. Wenn der Autor spricht, leuchten seine Augen begeistert. Leberechts Thesen haben Filmemacher inspiriert, die von ihm gegründete „Gesellschaft der Business-Romantiker“ erfreut sich immer mehr Fans.“

Ich recherchiere weiter und stoße auf Aussagen wie „Keiner von uns hat eine perfekte Identität. Wenn wir wüssten, was immer passiert, wäre unser Leben wahnsinnig fad. Ich glaube, dass zum Beispiel eine Marke wie Tesla, die sich auch mal verzettelt, Fehler eingesteht, echt wirkt und somit attraktiv bleibt“ (Interview mit der w&v)

oder „Zur Leidenschaft gehört leiden. Man muss sich dem Irrglauben widersetzen, alles bequem und auf dem schnellsten Weg erreichen zu müssen. Die besten Ideen entstehen oft durch Langeweile, Extraverausgabungen oder Schmerz“ (Interview mit dem Börsenblatt).

Der Deutsch-Amerikaner Tim Leberecht hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen in der Design- und Technologiebranche in den USA, in Asien und Europa.

Als weltweit tätiger Berater, Autor des internationalen Bestsellers „Business Romantiker“ und Gründer der Business Romantic Society unterstützt er Unternehmen und Führungskräfte bei Visionsentwicklung, strategischen Transformationen sowie der Gestaltung von menschlicheren Kulturen. Er ist zudem der Initiator und Kurator des House of Beautiful Business, einer jährlichen Konferenz, die CEOs, Gründer und Softwareentwickler mit Wissenschaftlern, Dichtern und Philosophen zusammenbringt, um eine optimistische Vision für eine menschenfreundliche Zukunft der Arbeit zu entwerfen. Nach etlichen Jahren in den USA zog Tim Leberecht 2017 nach Berlin.

Den internationalen Bestseller „Business-Romantiker: Von der Sehnsucht nach einem anderen Wirtschaftsleben“ veröffentlichte er 2015 und nach der Romantik in der Businesswelt wird er seither regelmäßig befragt. Im Gespräch mit der w&v nannte er dazu folgendes Beispiel: Geschichtenerzählen an sich ist eine romantische Qualität. Weil es ja immer darum geht, etwas zu projizieren, eine andere Welt zu entwerfen. Und im Fall der Werber rührt das Geschichtenerzählen an die Grundsehnsucht, die sie dazu getrieben hat, ihren Beruf zu ergreifen. Das hat viel mit Sinnsuche zu tun.

Wer lange im Silicon Valley gelebt und gearbeitet hat, kann schlichtweg nicht gegen Technologie sein. Und das unterstrich er auch in einem Gespräch mit der Wirtschaftswoche:

„ Ich bin nicht gegen Technologie. Ich warne nur vor einer allzu naiven Technikgläubigkeit. Wenn unsere Handlungen nur noch auf Algorithmen und Big Data basieren, beginnen wir uns selbst outzusourcen.“

Man sollte die Kraft und Inspiration des Menschen nicht unterschätzen und so führte er weiter aus:

„Radikale Innovationen wie das iPhone oder das Geschäftsmodell von Airbnb kommen nicht von Maschinen und entstehen nicht aus der Analyse von Kundendaten. Sie sind ihrer Zeit so weit voraus, dass sie nur auf der menschlichen Einbildungskraft basieren können. Sie kommen von Visionären, die den romantischen Glauben an eine andere Welt hatten und sich aufgemacht haben, diese zu bauen – oft sogar wider besseres empirisches Wissen.“

Tim Leberecht ist ein weltweit tätiger Berater und Autor sowie eine der leidenschaftlichsten und scharfsinnigsten Vordenker für einen neuen Humanismus in Wirtschaft und Gesellschaft vor dem Hintergrund von Digitalisierung, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz. Tim Leberecht als Redner buchen: tim-leberecht@premium-speakers.com

Tim Leberecht

Strategie-Experte, Business Romantiker & Buchautor