Gernot Blümel: Vorträge über Künstliche Intelligenz und die Zukunft Europas

12. Mai 2025 – Mandy Weinand

Gernot Blümel gibt in seinem Gastbeitrag einen spannenden Blick auf die Zukunft, die längst begonnen hat.

Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Ära – der Ära der Künstlichen Intelligenz. Während technologische Innovationen rasend voranschreiten, geraten Politik, Gesellschaft und Philosophie zunehmend unter Druck, Antworten auf Fragen zu finden, die einst rein theoretisch schienen. Gernot Blümel, ehemaliger Spitzenpolitiker, Philosoph und Manager eines internationalen KI-Forschungsparks, beleuchtet in seinem Vortrag die tiefgreifenden Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf unsere Vorstellung vom Menschsein, die europäische Identität im globalen Wettbewerb und die ethischen Herausforderungen im Umgang mit einer Technologie, die dabei ist, unser Leben grundlegend zu verändern.

  • Was bedeutet Vernunft, wenn Maschinen sie besitzen?
  • Wie definiert sich Demokratie, wenn Algorithmen unsere Entscheidungen beeinflussen?
  • Und wie kann Europa in diesem neuen Zeitalter eine führende Rolle übernehmen?

Gernot Blümel über seine Vorträge:

„Wenn Schulkinder in 100 Jahren im Geschichtsunterricht über unsere Zeit lernen, wird in ihren Büchern nicht stehen, wer Bundeskanzler in Österreich oder Deutschland, oder Kommissionspräsident der EU war. In ihren Büchern wird stehen, dass unsere Zeit die Geburtsstunde der „Künstlichen Intelligenz“ war.

Die Utopisten behaupten, sie sei die Lösung all unserer Probleme (Klimawandel, Armut, Krankheit, Einsamkeit,…). Die Apokalyptiker meinen, sie werde die Menschheit vernichten. In einem Punkt sind sich beide einig: Sie wird unser Leben und unsere Gesellschaft fundamental verändern.

In den nächsten Jahren wird die mediale Berichterstattung über Themen mit KI-Bezug stetig wachsen. Beschränkt sie sich heute größtenteils noch auf wirtschaftliche und technische Aspekte, wird es in Zukunft kaum ein Themenfeld geben, das nicht völlig neu gedacht werden muss: Wie geht Bildung in Zukunft? Was ist Kunst im KI-Zeitalter? Was definiert den Menschen eigentlich, wenn seine Vernunftbegabtheit keine Besonderheit mehr ist? Wird es neben Tier- auch Roboterrechte geben müssen, wenn diese intelligent sind? Was ist „Intelligenz“ genau? Was bedeutet es, zu „verstehen“?

Als Absolvent der Philosophie fasziniert mich, dass sich fast alle fundamentalen Fragen der abendländischen Geistesgeschichte mit der Geburt der KI neu zu stellen scheinen. Wie definieren wir unser Menschsein, wenn das, worauf wir zweieinhalbtausend Jahre lang in Unterscheidung zu anderen Lebewesen auf dem Planeten stolz waren, unsere kognitiven Fähigkeiten, unsere Intelligenz, ein Bereich ist, wo uns KI bald zu übertreffen scheint? Braucht es eine neue Definition des Menschseins? Denn letztlich, sind Menschenrechte, Demokratie und liberale Staaten westlicher Prägung auf dem Ideal der potenziellen Vernunftbegabtheit aufgebaut.

Als ehemaliger Spitzenpolitiker schwindelt mir bei der Vorstellung der notwendigen Begleitmaßnahmen durch die kommende Disruption unserer Gesellschaft. Gleichzeitig positionieren sich andere Kontinente wie Nordamerika oder vor allem Asien, dabei China, als Vorreiter im Bereich künstliche Intelligenz. Wo ist die Stellung der Europäischen Union in dieser neuen technischen globalen Weltordnung? Welche Auswirkungen hat dies auf die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union?

Als Manager des MARE TechnoParks, eines Forschungsparks für KI in der digitalen Medizin, interessieren mich Innovation und technische Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz. Sowie Herausforderungen und Schwierigkeiten in der Praxis beim Umsetzen und Aufbauen eines Forschungsbetriebs mit Daten und KI, vor allem im medizinischen Bereich im internationalen Umfeld.“

Weitere Themengebiete meiner Vorträge sind:

  • Grundwerte der EU und ihre Herausforderungen heute

Die Europäischen Grundwerte wie Demokratie und Menschenrechte sind nicht Gott gegeben, sie sind Produkte westlicher geprägter Kultur. Der liberale Rechtsstaat, welcher die Basis für das Friedens- und Wohlstands-Projekt Europa ist, lebt von Grundvoraussetzungen, die er heute zu oft ignoriert.

  • Die Notwendigkeit von Wohlstand für die Stabilität von Demokratie in Europa

Wie beim Klimawandel, wo das Überschreiten von Kipp Punkten unumkehrbare Folgen hat, gilt auch für Demokratien: Wird der Wohlstand dauerhaft untergraben, gerät das gesellschaftliche Vertrauen in die demokratische Ordnung in Gefahr – ein Zusammenhang, der in Europa oft unterschätzt oder verdrängt wird.

  • Warum der transatlantische Bruch nicht so neu ist wie alle tun und Trump manchmal auch recht hat

Fast kann man die Uhr danach stellen: mit jedem US-amerikanischen Präsidenten aus den Reihen der Republikaner, geht ein Raunen der Entrüstung durch die europäische Medienlandschaft. Dabei ist der transatlantische Graben schon seit langem ein Tiefer, unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt. Was sind die Gründe dafür?

  • Gesellschaftspolitische Lehren aus der Corona-Krise, abgesehen vom üblichen innenpolitischen HickHack

Die Pandemie wird uns in ihrer Aufarbeitung noch länger beschäftigen als wir denken. Denn: Sie ist das letzte Kollektiv Ereignis unserer Zeit. Welche gesellschaftlichen Prägungen haben wir aus dieser Zeit mitgenommen, die in der allgemeinen gegenseitigen Schuld zu schieben bisher zu wenig betrachtet wurden?

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Gernot Blümel

Ehem. Finanzminister von Österreich, CEO Mare TechnoPark, Philosoph