Zukunftsforscher beschäftigen sich im weitesten Sinne mit Themen der Zukunft, des Wandels, der Veränderung. Was wird in 10 oder 15 Jahren sein? Welche technologischen Neuerungen, wirtschaftlichen Veränderungen aber auch Perspektiven stehen uns bevor? Fakt ist: Die Welt IST im Wandel. Lesen Sie dazu den Beitrag der Zukunftsforscher von Themis Foresight:
Weltweit gibt es Anzeichen für eine neue Weltordnung. Welche Signale sind dies, und welche Chancen ergeben sich daraus für die europäischen Unternehmen?
Europäische Unternehmen spüren die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine und viele blicken mit Sorge auf den kommenden Winter. Der Anstieg der Energiepreise schmälert die Profite, die für neue Investitionen notwendig sind, und die globale politische Instabilität beeinträchtigt die Fähigkeit von Unternehmen, Wissen und Rohstoffe zu sichern sowie Märkte außerhalb Europas zu testen.
Der Aufstieg Chinas ist in Europa, wie überall auf der Welt, spürbar. Während die gängige Darstellung lautet, dass die Welt zunehmend vor einer Konfrontation zwischen China und den USA steht, die dem Kalten Krieg ähnelt, sind wir bei Themis Foresight der Meinung, dass die geopolitische Landschaft komplexer ist. Das Narrativ des Kalten Krieges ist nur bedingt hilfreich, wenn es darum geht, die Zukunft der globalen Politik und des weltweiten Handels zu antizipieren. Aus Sicht der deutschen Industrie wäre ein wirtschaftlicher Konflikt mit China nachteilig. Deutschlands wichtigster Exportpartner im Jahr 2021 waren die USA mit einem Volumen von 122 Mrd. EUR, gefolgt von China mit 104 Mrd. EUR. Aus China importierte Deutschland Waren im Wert von 142 Mrd. EUR. An dritter Stelle liegen, im Vergleich zu China schon etwas abgeschlagen, die USA mit einem Volumen von 72 Mrd. EUR. Inkrementelle Innovation und eine tiefe Durchdringung der asiatischen Märkte sind in vielen Fällen immer noch das dominierende Geschäftsmodell der europäischen Industriegiganten. Mit diesem Modell gerät die EU in Bezug auf Innovation und technologische Leistungsfähigkeit aber zunehmend ins Hintertreffen.
Themis Foresight vertritt die Auffassung, dass wir uns auf eine neue Weltordnung zubewegen.
Drei Hauptelemente dieser neuen Weltordnung sind unterschiedliche Interessen der Supermächte, eine wachsende relative Stärke von Mittelmächten und die zunehmende Trennung von politischen und wirtschaftlichen Interessen. Heute ist die EU gefährdet, ihre globale politische und wirtschaftliche Position aufzugeben, was zu einem erheblichen wirtschaftlichen Abschwung, politischer Instabilität und der Abwanderung von Fachkräften und Unternehmen führen würde. Wir sind jedoch der Meinung, dass diese neu zusammenwachsenden politischen und wirtschaftlichen Regionen der EU eine Chance bieten. Wenn die neue regionale Dynamik klug genutzt wird, kann die EU die technologische Wissenslücke, mit der sie aktuell konfrontiert ist, überbrücken. Dazu muss die EU neue Beziehungen zu den Ländern aufbauen und Abkommen schließen, die politische und wirtschaftliche Interessen entkoppeln.
Angesichts dieser neuen Weltordnung ist es wichtig herauszufinden, wo der Handlungsspielraum für Unternehmen eingeschränkt oder erweitert werden kann. Was sind neue regionale Machtblöcke, die es in zukünftige Überlegungen mit einzubeziehen gilt? Welche Mittel und Möglichkeiten gibt es, um langfristigen negativen Auswirkungen entgegenzuwirken? Und welche Chancen bieten sich in dieser neuen Situation, um das Geschäft europäischer Unternehmen langfristig zu sichern?
Jan Berger (DE, EN) oder Siv Helen Hesjedal (EN) bieten Antworten auf die Fragen, mit denen sich Unternehmen heute konfrontiert sehen.
Mögliche Vortragsthemen:
- Europa in einer neuen Weltordnung
- Europäische technologische Wettbewerbsfähigkeit und eine neue Weltordnung
- Navigieren einer neuen Weltordnung: Risiken und Chancen
- Szenarien für die europäische Wirtschaft
- Regio-Globalisierung und Chancen für die europäische Wirtschaft
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