Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro – was in der Wirtschaft wirklich zählt

11. Dezember 2018 – Melanie Hübner

Als Beatrice Weder di Mauro 2012 darum bat, von der Wiederberufung in den Sachverständigenrat abzusehen, erntete sie Achtung. Sie hatte das Amt acht Jahre lang bekleidet, war in 2004 als erste Frau und Ausländerin von der Bundesregierung dazu berufen worden. Dann berief Ex-Bundesbankchef Axel Weber sie in den Verwaltungsrat der Großbank UBS. Weil sie keinen Konflikt wollte, entschied sie sich klar für eine Position. Sie sagte damals: „Es war mir immer wichtig, auch nur den Anschein eines Konfliktes mit meiner Aufgabe im Sachverständigenrat zu vermeiden. Deshalb ziehe ich mich aus dem Rat zurück.“

Beatrice Weder di Mauro zählt zu den fünf anerkanntesten ÖkonomInnen der Welt

Sie wird als charmant und unprätentiös beschrieben. Obwohl sie spätestens mit der Berufung in den Rat der fünf Weisen zu den anerkanntesten ÖkonomInnen der Welt zählt. „Wer in Deutschland in den Sachverständigenrat berufen wird, hat es auch geschafft. Kein anderer wissenschaftlicher Job in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt gibt mehr Prestige“, schrieb „Die Zeit“.

In Deutschland liegt der Anteil der Frauen an den Ökonomie Studierenden bei geschätzt 30 Prozent. Auf Postdoktorandenebene sinkt der Anteil noch einmal deutlich ab und bei den Professuren mit Lebenszeitstellen sind es dann nur noch um die 12 bis 15 Prozent. Exakte Zahlen fehlen, jedoch wird deutlich, dass Beatrice di Mauro etwas geschafft hat, einen Weg gegangen ist, den nur sehr wenige Frauen vor ihr gegangen sind.

In Guatemala hat Beatrice Weder di Mauro Gegensätze zwischen Arm und Reich kennengelernt

Beatrice Weder di Mauro ist verheiratet mit dem Top-Ökonom Filippo di Mauro, die beiden haben einen Sohn. Sie spricht sieben Sprachen, unter anderen auch Russisch und Japanisch. Sie ist 1965 geboren und besitzt sowohl den schweizerischer als auch den italienischen Pass. Ihre Kindheit hat sie im mittelamerikanischen Guatemala verbracht. Dort hat sie die krassen Gegensätze zwischen Arm und Reich kennengelernt, politische Unruhen miterlebt und beschloss deshalb nach dem Abitur in der Schweiz, dass sie den Armen helfen und wirtschaftspolitisch relevante Fragen stellen will. Darum geht es für sie in der Wirtschaft. Sie begann, Volkswirtschaft zu studieren.

Ihr erster Job führte sie zum IWF. Die moderne Makroökonomie faszinierte sie und bis heute liebt sie ein mehrsprachiges Umfeld. Sie trifft auf die besten Volkswirte der Welt. Während ihres ersten sechsmonatigen Teameinsatzes in Kyrgystan wurde ihr klar, dass sie nah dran sein wollte an den Stellschrauben des Systems. Ihr Weg ist beeindruckend. Seit Juli 2018 ist Beatrice Weder di Mauro nun Präsidentin des Center of Economic Policy Research, einem Netzwerk von mehr als 1000 akademischen Ökonomen in Europa. Sie ist Research Professor und Distinguished Fellow am Emerging Markets Institute der INSEAD in Singapur.

Beatrice Weder di Mauro gilt ebenso als Top-Speakerin auf dem Gebiet Wirtschaft. Ihre Vortragsthemen sind unter anderen: Weltwirtschaft in stürmischen Zeiten, Konjunktur- und Wachstumsprognosen für Deutschland, Populismus, Protektionismus und Unilateralismus und alles rund um Europa.

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Beatrice Weder di Mauro

Ökonomin & Wirtschaftsexpertin